Aufführungsbesprechung Dresden, Hoftheater: 27. Febr. bis 15. März 1823

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Nachrichten aus dem Gebiete der Künste und Wissenschaften.

Chronik des königl. sächs. Hoftheaters in Dresden.

Am 27. Febr. Das Gut Sternberg. Lustspiel in 4 Aufz. Von Fr. v. Weissenthurn.

Am 1. März. Preciosa. (L. Tieck.)

Am 2. März. Die Bürgschaft.

Am 3. März. Zum erstenmale: Die Flucht nach Kenilworth. (L. Tieck)

Am 4. März. Der Freischütz. Es war die letzte Oper, in welcher Hr. A. Mayer, welcher sodann das hiesige Theater verließ, auftrat.

Am 5. März. Maometto. (Mahomet.) Tragische Oper in 2 Akten. Musik von Winter. Unser geliebter König ward bei seinem Erscheinen im Theater, da sein Namenstag, Friedrich, auf den heutigen Tag fiel, von allen Anwesenden auf’s innigste mit einem dreimaligen Lebehoch begrüßt.

Am 8. März. Maometto. Es ist schon früher in diesen Blättern über diese Oper gesprochen, und die Trefflichkeit der Winter’schen Musik, so wie das gediegene Spiel Benincasa’s, welcher mit wahrer Vollkommenheit hier den ersten Charakter des Greises Zoviro singt, anerkannt worden. Beides bewährte sich diesesmal von neuem, und Seide hatte in Sgra. C. Tibaldi einen überaus reizenden Repräsentanten erhalten.

Am 9. März. Die Flucht nach Kenilworth.

Am 10. März. Das Strudelköpfchen. Lustspiel in 1 Akt nach dem Franz. von Th. Hell.

Hierauf zum erstenmal: Abu Hassan. Oper in 1 Akt von Hiemer. Musik von K. M. v. Weber. Das artige und bekannte Mährchen aus 1001 Nacht liegt dieser kleinen, heitern Oper zum Grunde und ist vom Dichter nicht übel benutzt worden, doch hätte wohl der Dialog hie und da etwas belebter seyn können. Die Musik ist eine der früheren Arbeiten unseres trefflichen Webers, und bereits voll Originalität und Reiz. Mit lebhafter Freude wurde schon die höchst charakteristische Ouvertüre aufgenommen, und die komischen Duetts zwischen Hassan und Fatime, das Terzett mit dem Wucherer, mehrere Arietten Fatimens erhielten denselben Beifall, der am Schlusse sich dankbar für diese so anmuthige Gabe aussprach. – Mad. Hase war eine höchst liebliche Fatime, und Hr. Unzelmann ein so lebenslustiger und gewandter Hassan, daß diese Rolle keinen bessern Darsteller finden konnte, auch Hr. Keller als Omar, lobenswerth. – Ungemein belustigende Karikaturen stellten Mad. Hartwig und Hr. Pauli als Amme und Oberkämmerling dar, die eine kugelrund, der andre dünn, wie ein Strohhalm und unterthänig, wie – es sein Posten mit sich brachte. Beide Künstler verdienten gewiß auch den lebhaftesten Dank des Publikums für ihre so eingreifende Mitwirkung. Wir dürfen wohl um so mehr hoffen, daß mehrere kleinere Rollen nun auch bei anderer Gelegenheit mit gleicher Bereitwilligkeit von wahren Künstlern werden übernommen werden, da schon einige Fälle dieser Art zur Ehre unsers Künstlervereins statt gefunden haben.

Am 11. März. Die Onkelei. Lustspiel von Müllner. (L. Tieck.)

Hierauf: Abu Hassan.

Am 12. März. Maometto.

Am 13. März. Neu einstudirt: Wilhelm Tell. (L. Tieck.)

Am 15. März. Preciosa. – Hiermit ward die Bühne, wegen Eintritt der Osterfeiertage, bis zum 2. April geschlossen.

Th. Hell.

Apparat

Zusammenfassung

Aufführungsbesprechung Dresden, Hoftheater: 27. Febr. bis 15. März 1823

Entstehung

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Mo, Ran

Überlieferung

  • Textzeuge: Abend-Zeitung, Jg. 7, Nr. 70 (22. März 1823), S. 280

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