Friedrich Carl Joseph von Erthal, Kurfürst und Erzbischof von Mainz an Franz Anton von Weber in Erlangen
Aschaffenburg, Freitag, 9. August 1793
Mit Vergnügen las ich des Herrn Schauspieldirectors Schreiben vom 24sten v. M.* worinn mir derselbe sein zu Unterstützung der unglücklichen Maynzer gefaßtes Vorhaben bekannt gemacht hat. Der edle Zweck der Bühne, gute Gefühle in der Menschen Herzen zu erwecken, kann sicher auf keine Weise besser erreicht werden, als durch ein so schönes, rühmliches Beyspiel.
Mein Obristhofmeister, der sich zu Würzburg befindet, wird sich der Einnahme und Besorgung der Gelder für die gedachten Unglücklichen gern unterziehen. So wie der laute Beyfall des ganzen Deutschlandes des Herrn Directors menschenfreundliche Bemühung lohnen wird; so aufrichtig sind meine dankbaren Gesinnungen gegen denselben, und die Werthschätzung, womit ich jederzeit seyn werde
des Herrn Schauspieldirectors
WohlaffectionirterFriedrich Carl Joseph,
Churfürst.
Aschaffenburg
den 9ten August,
1793.
Apparat
Zusammenfassung
dankt von Weber für die geplante Benefizvorstellung für die notleidenden Mainzer und seinen Appell an alle Bühnen Deutschlands, dasselbe zu tun
Incipit
„Mit Vergnügen las ich des Herrn Schauspieldirectors Schreiben“
Verantwortlichkeiten
- Übertragung
- Frank Ziegler
Überlieferung
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Textzeuge: Bayreuther Zeitung, Jg. 1793, Nr. 105 (2. September 1793), S. 732
Einzelstellenerläuterung
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„… Schreiben vom 24sten v. M.“Gemeint ist wohl nicht die Benefiz-Anzeige vom selben Tag, sondern ein persönliches Schreiben an den Kurfürsten.