Adolf von Henselt an Friedrich Wilhelm Jähns in Berlin
St. Petersburg, Freitag, 21. Mai 1869
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- 1869-04-26: an Jähns
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Hochgeehrtester Herr!
Wieder hat es sich getroffen, daß ich Ihren zweiten lieben Brief erst gestern, von einer Reise im Innern des Reichs zurückkehrend, vorgefunden habe. Verzeihen Sie wenn ich heute nicht näher darauf eingehend, antworte, sondern Ihnen nur kurz mittheile daß das bei mir befindliche Manuscript Ihnen durch die Russische Gesandtschaft, das Andere bei Pocci befindliche, durch denselben Ihnen‡ zugesandt werden wird, u. zwar in 8 Tagen ungefähr.
Nun erlauben Sie mir eine gehorsamste Bitte, u halten | Sie mir die etwas zu große Dreistigkeit, in Anbetracht der Verlegenheit in der ich mich befinde, denn Niemand von meinen Freunden u Verwandten soll in Berlin sein, zu Gute
Meine gehorsamste Bitte an Sie geht dahin, den Überbringer dieses den Generaladjutanten Fürsten Golitzin gütig u freundlich aufzunehmen u ihm während eines 3 wöchentlichen Aufenthalts in Ihrer Weltstadt mit Rath u That beizustehen, u besonders ihn vor Übertheu|erung zu schützen, um so mehr da er nicht vermögend u dabei gar nicht praktisch ist. Sie werden aber in‡ ihm einen lieben bescheidenen Menschen, u wissenschaftlich besonders aber moralisch einen hervorragenden Mann finden. Die nähere Antwort auf Ihren lieben Brief behalte ich mir noch vor,
für heute nur noch meinen gehorsamsten Dank im Voraus, für Alles, was Sie für‡ meinen lieben Empfohlenen thun werden, u die Versicherung meiner ausgezeichnetsten Hochachtung mit der ich bin Ew Hochwohlgeboren
ganz ergebenster Diener
Ad Henselt
St. Petersburg
den 21 Mai
1869.
Apparat
Zusammenfassung
teilt mit, dass er sein Autograph (JV 116) der Russischen Gesandtschaft zur Beförderung an J. geben wird, diesen Brief sendet er mit einem Fürsten Golitzin, den er J. gleichzeitig empfiehlt und bittet J., dass er ihm behilflich in Berlin sein möge; die Handschrift, die der Graf Pocci besitzt wird ihm dieser direkt schicken
Incipit
„Wieder hat es sich getroffen, daß ich Ihren zweiten lieben Brief“
Verantwortlichkeiten
- Übertragung
- Eveline Bartlitz; Joachim Veit