Robert Lienau an Friedrich Wilhelm Jähns in Berlin
Berlin, Donnerstag, 23. März 1871
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- 1871-03-23: von Jähns
Sehr geehrter Herr Profesor!
Ich habe Ihrem Wunsche gemäß das Lied „Deutschland“ sogleich zum Stich gegeben*. Gegen die Aufnahme der 6 Concert-Arien und Freischütz-Ouverture in die Annoncen habe ich natürlich nichts einzuwenden. Doch bedaure ich in Betreff des Merz meine Ansicht aufrecht halten zu müssen. Sie werden zugeben, daß ich einen Nachdruck nicht neben dem mir eigenthümlichen Original annonciren kann; das hieße mich selbst ins Gesicht schlagen. Auch stimme ich darin nicht mit Ihnen überein, daß Herr Merz Ihrem Werk eine Ehre erwiesen hat; im Gegentheil, es gereicht dem Werk zur Unehre, wenn ein Lump unrechtmäßig seinen Namen darüber setzt*, und er müßte vor Gericht deßwegen, könnte man seiner habhaft werden. | Ich bitte also diesen Passus gefälligst zu beseitigen. Auch scheint mir die Angelegenheit bereits im Echo ausführlich genug behandelt zu sein.
Im Uebrigen zeichne mich mit hochachtungsvollem Gruße
der Ihrige
Rob. Lienau
Berlin d. 23/3 71.
Apparat
Zusammenfassung
teilt mit, dass er gegen die Aufnahme der 6 Concertarien und der Freischütz-Ouvertüre in der Annonce im WV nichts einzuwenden habe, thematisiert den Nachdruck von Jähns' Trio op. 10 unter dem Namen Charles Merz
Incipit
„Ich habe Ihrem Wunsche gemäß das Lied Deutschland“
Verantwortlichkeiten
- Übertragung
- Eveline Bartlitz; Joachim Veit
Überlieferung
Einzelstellenerläuterung
-
„… unrechtmäßig seinen Namen darüber setzt“Das Trio op. 10 von Jähns, gedruckt bei Schlesinger 1833 (VN: S. 1785), war in Paris 1835 als Premier Trio concertant op. 34 von Charles Merz nachgedruckt worden.