Notiz über den Aufenthalt von Mauro Giuliani in Karlsbad

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Musikalische Notiz.

Am 16. July reiste Herr Mauro Giuliani, welchen man mit Recht den ersten Guitarre-Spieler Europens nennt, von Wien aus hier durch nach Karlsbaad, um daselbst seine zerrüttete Gesundheit wieder herzustellen zu suchen*. Es ist zu bedauern, daß die Eile, mit welcher er die heilsamen Quellen dieses berühmten Curorts suchte, die hiesigen Verehrer seiner meisterhaften Compositionen um das Glück brachte, Zeugen seines von allen, die ihn hörten, bewunderten Spieles auf einem Instrumente zu werden, welches ihm erst den hohen Grad von Vollkommenheit, worauf es jetzt steht, verdankt, da es durch seine Compositionen nunmehr Alles leistet, was andere Instrumente irgend zu leisten vermögen. Wir hoffen aber, daß Herr Giuliani bey seiner Rückkehr von jenen Heilquellen unsern Wunsch erfüllen, und uns den Genuß gewähren wird, sein herrliches Kunsttalent vor uns zu entfalten*.

Apparat

Zusammenfassung

Notiz über den Aufenthalt des berühmten Gitarristen Mauro Giuliani in Karlsbad, der aufgrund seiner schlechten Gesundheit noch kein Konzert geben konnte

Generalvermerk

bei Bužga Weber zugeschrieben

Entstehung

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Solveig Schreiter

Überlieferung

  • Textzeuge: Kaiserlich Königlich privilegirte Prager Zeitung, Jg. 3, Nr. 202 (20. Juli 1816), S. 803

    Dazugehörige Textwiedergaben

    • Jaroslav Bužga, Vergessene Aufsätze, Berichte und Mitteilungen aus Carl Maria von Webers Prager Wirkungszeit (1813–1816), S. 125

    Einzelstellenerläuterung

    • „… Gesundheit wieder herzustellen zu suchen“Laut Karlsbader Kurliste (1816, Nr. 1438) reiste Mauro Giuliani am 20. Juli in Karlsbad an und stieg „zu den 3 Stoffeln auf der Wiese“ ab.
    • „… Kunsttalent vor uns zu entfalten“Giuliani kam Ende August 1816 nach Prag; vgl. Anzeigen (Weber-Schriften) und Webers Rezension zu Giulianis Konzert in Prag am 6. September (Weber-Schriften).

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