Besprechung der 7. Freischütz-Aufführung in Münster am 6. Februar 1823

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Theater-Nachrichten.

Münster, den 6. Februar. Das Publikum sowohl, als die Theaterdirection muß es mit dem lebhaftesten Danke anerkennen, daß diesen Abend mehrere der vorzüglichsten hiesigen Dilettanten im Orchester mitspielten, und uns die originelle Composition des Freischützen in ihrer ganzen Schönheit hören ließen. Zehn Violinen, drei Violen, zwei Violoncells und zwei Contre-Bässe gaben ein ganz neues, bisher in seinem Schattenrisse kaum bemerktes Bild von der Ouvertüre und der Handlung in der Wolfsschlucht. Nun konnten die Blasinstrumente nicht mehr allein dominiren, wie sie es früher thaten, und mancher Feind des Freischützen wird hoffentlich versöhnt seyn, wenn ihm die Macht kund geworden, welche Weber in das Einwirken der Saiteninstrumente auf die Blasinstrumente gelegt hat.

Die Dankbarkeit des Publikums für den verschafften Genuß sprach sich auch am Schluß der herrlich ausgeführten Ouvertüre durch die lebhaftesten Beifallsbezeugungen aus; und im überfüllten Hause tönte der allgemein ausgesprochene Wunsch wieder, diese Oper unter so vorzüglicher Mitwirkung bald noch einmal zu hören. Uns entschlüpfte sogar die fast unbescheidene Bitte, die Herren Dilettanten möchten ihre Theilnahme auch einem Meisterwerke des unsterblichen Mozart nicht versagen. Welcher Genuß wäre dies für das dankbare Publikum und welch eine zart gewählte Unterstützung unsrer Theater-Direction, deren Mühewaltung für möglichste Befriedigung des Publikums nicht zu verkennen ist.

Die Soloparthieen der Oper waren schön besetzt und wurden vorzüglich ausgeführt, das Orchester enthusiasmirte selbst die Chöre und der Director walzte sogar vor Freude mit.

Apparat

Zusammenfassung

7. Aufführung des Freischütz in Münster

Entstehung

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Frank Ziegler; Jakob, Charlene

Überlieferung

  • Textzeuge: Westfälischer Merkur, Jg. 1823, Nr. 136 (11. Februar 1823), S. 495

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