Aufführungsbesprechung München: „Euryanthe“ von Carl Maria von Weber am 21. Dezember 1825

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Obschon Ihr hiesiger Berichterstatter gewiß nicht unterlassen wird, Ihnen den glänzenden Erfolg der gestern statt gehabten ersten Darstellung der Euryanthe zu melden, so kann ich dennoch nicht umhin, Ihnen anzuzeigen, daß dieses Meisterwerk mit dem ungetheiltesten Beifalle, ja mit wahrem Enthusiasmus aufgenommen wurde. Sie werden ohne meine Versicherung davon überzeugt seyn, daß unsre einsichtsvolle Intendanz mit ganz besonderer Sorgfalt es sich hatte angelegen seyn lassen, dieses herrliche Tongedicht dem Publikum so vollkommen als möglich vorzuführen. – Das Personale zeigte regen Eifer, mit dem es stets dem Bestreben des verehrten Vorstandes entspricht, bei dieser Gelegenheit noch angefeuert durch die Vorliebe für Weber, von der jeder ächte deutsche Tonkünstler durchdrungen seyn muß. Nachdem die ersten Schwierigkeiten überwunden waren, sahen wir mit inniger Freude, wie nach und nach Alles gut in einander griff, wie der Charakter des Ganzen sich gestaltete, immer mehr Schatten und Licht hinein kam, bis nun endlich bei den zwei letzten Hauptproben dieses prachtvolle Tongemälde sich in seiner ganzen Herrlichkeit entwickelte. Jedes Mitglied that seine Pflicht vom Direktor an bis zum letzten Choristen, und Alle ärnteten den herrlichsten Lohn für ihre Bemühungen, das Bewußtseyn zum Gelingen eines Meisterwerkes deutscher Kunst würdig mitgewirkt zu haben, und den rauschendsten Beifall des entzückten Publikums. Das Orchester, unter der Leitung des Kapellmeisters Stunz, entsprach, wie gewöhnlich, den Forderungen des strengsten Kenners. Jede einzelne Nummer wurde mit Beifall aufgenommen. Das Duett im ersten Akte zwischen Euryanthe und Eglantine mußte wiederholt werden, nach dem ersten Akte wurden beide gerufen. Der Jäger-Chor mußte ebenfalls wiederholt werden. Zuletzt wurden alle unter dem allgemeinsten Jubel gerufen.

Apparat

Entstehung

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Ziegler, Frank

Überlieferung

  • Textzeuge: Abend-Zeitung, Jg. 11, Nr. 2 (3. Januar 1826), S. 8

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