Fehlerhafte Berichtigung zum Korrespondenzbericht über das Nürnberger Theater (Winter 1791/92)

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Berichtigung der im 3ten Stük des ersten Bandes dieses – (nemlich, des allgemeinen Theater-) – Journals befindlichen Briefe über Nürnberg.

Die noch immer in dieser Stadt spielende von Weberische Gesellschaft stunde eigentlich anfangs nicht sowohl unter Direktion des Herrn von Weber, als vielmehr unter der Aufsicht eines gewissen Barons von Bailou, und trennte sich von dem Letztern nicht erst nach dem Tode des höchstseel. Kaisers Leopold, sondern schon eine geraume Zeit vorher*.

Bei dieser Trennung blieben die beiden Aktrizen Demoiselle Franck, und Madame Berger, zwar noch einige Monate lang bei der Weberischen Gesellschaft, wurden aber in der Folge von dem Herrn von Weber selbst entlassen*, und lebten seitdem unter den Fittigen ihrer besonderen Gönner, in einem nürnbergischen Gasthof auf ihre eigene Hand.

Uebrigens ist nicht in Abrede zu stellen, daß unter den nürnbergischen Theaterfreunden ein Subscriptionsplan zu einem neuen Schauspielhause, oder vielmehr zu einem ¦ bequemen Ort aller Arten öffentlicher – mit Moralität zusammenstimmender Vergnügungen, vorläufig zu zirkuliren angefangen hat; ob aber gleich, aus Veranlassung des Ablebens Kaisers Leopolds, die Verfolgung dieses Plans auf einige Zeit beiseit gesezt, in demselben auch, zur Bequemlichkeit der Theilnehmenden, von einer allenfalsigen Eintheilung in Akzien wirklich gesprochen worden ist: so kann doch demselben, ohne unschikliche und lächerliche prophetische Anmaßung, seine vermuthliche Verunglükkung vor der Hand, eben so wenig geweissaget werden, als wenig billig denkende Personen, aus dem unverfänglichen Vorschlag einer etwaigen Akzieneinleitung, auf einen beabsichtigt werdenden eigennüzzigen Akzienhandel schließen werden. Denn, da die Unternehmung für Einen Pactikulier zu kostbar wäre, was ist natürlicher, als durch Subscription auf Akzien, sie unter Mehrere zu vertheilen? – Worzu also hämische Misdeutung? – Oder, wie ist das Frankfurter Nationaltheater? – Wie Leibnizens Monument? – Wie alle edle und gemeinnüzzige Privatunternehmungen – entstanden, die zusammengesezte Kraft und Unterstüzzung fordern?

Apparat

Entstehung

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Ziegler, Frank

Überlieferung

  • Textzeuge: Allgemeines Theaterjournal, Bd. 1 (1792), Nr. 5, S. 156

Textkonstitution

  • „Worzu“sic!

Einzelstellenerläuterung

  • „… schon eine geraume Zeit vorher“Die Familie von Weber hatte zunächst der zwischen April und September 1791 in Nürnberg spielenden Gesellschaft Baillou/Häußler angehört, sich dann aber selbständig gemacht. Die folgende Nürnberger Saison (ab 10. November 1791) stand tatsächlich unter der Direktion Franz Anton von Webers, insofern ist die Berichtigung falsch. Nach dem Tod von Kaiser Leopold II. (1. März 1792) ruhte der Spielbetrieb in Nürnberg ab 9. März und wurde erst am 7. Mai 1791 wieder aufgenommen.
  • „… Herrn von Weber selbst entlassen“Auch dieses Aussage ist falsch; F. Frank stand in Nürnberg letztmalig am 8. März, Mad. Berger am 6. März 1792 auf der Bühne, auch hier verwechselt der Autor den Spielzeitwechsel nach September 1791 mit jenem nach März 1792, allerdings gehörte nur F. Frank auch der vorher privilegierten Gesellschaft Baillou/Häußler an, nicht aber Mad. Berger.

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