Carl Kaskel an Giacomo Meyerbeer in Berlin
Dresden, Donnerstag, 27. November 1851

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Sr Hochwohlgℓ

Herrn General Director,

Giacomo Meyerbeer,

Comthur hoher Orden pp: pp:

Pariser Platz

Berlin.

Geliebter Giacomo!

Die Frau v. Weber (die Aermste ist sehr krank!) scheint sich lediglich mit dem Gegenstand über den wir, Du und ich, uns schrieben, abzusorgen! Eben erhielt ich von der guten armen Frau einliegenden Bf: Ich sende ihn Dir, theuerer HerzensBruder, im Original, denn Dir alles zu schreiben, was er enthält fehlt mir die Zeit, und — offen gesagt — ich muß ja doch ganz Dir überlaßen was Du thun willst, kenne auch das Maß der von Dir übernommenen Verbindlichkeit nicht. | Daher wäre, meines Erachtens nach, Dein persönliches Herkommen das am leichtesten Alles Schlichtende! Sonntag sind die Hugenoten. Bist Du wohl genug, und das Wetter leidlich, so komm’ doch! Jedenfalls sende mir der Weber Bf: zurück, und schreibe mir — aber ostensibel — was Du auf meine diesfalsige Mittheilung beschloßen hast. Sie wartet mit Ungeduld Deiner Antwort! H: v. Lüttichau trägt mir viele Grüße an Dich auf. Erst heut frug er nach neuen Nachrichten von Dir. Wir | haben bis die Krebs wieder singen kann* — und wann wird das sein? — keine Fides*

Sende uns doch eine Solche, wenigstens vorläufig als Gast! Mit ewiger Treue und inniger Liebe! Dein
Carl

Apparat

Zusammenfassung

Caroline von Weber sei krank und scheint ausschließlich mit der Klärung der Pintos-Angelegenheiten beschäftigt; K. schickt Meyerbeer deren Brief weiter und bittet um Rücksendung; Meyerbeers Anwesenheit wäre im Sinne einer Schlichtung wünschenswert, bittet um diesbezügliche Entscheidung; Hinweise in Theaterangelegenheiten

Incipit

Die Frau v. Weber (die Aermste ist sehr krank!) scheint sich lediglich

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Frank Ziegler; Eveline Bartlitz

Überlieferung

  • Textzeuge: Berlin (D), Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung (D-B)
    Signatur: N. Mus. Nachl. 97, M/124

    Quellenbeschreibung

    • 1 DBl. (4 b. S. einschl. Adr.)
    • Siegelrest
    • PSt(Rundstempel) a) DRESDEN 27 NOV b) 29 11 | 7 — 10 vm
    • farbige Unterstreichung von fremder Hand

    Dazugehörige Textwiedergaben

    • Meyerbeer‑Briefe, Bd. 5 (Henze‑Döhring), S. 458–459
    • Weberiana 27(2017), S. 88 (Auszug)

    Einzelstellenerläuterung

    • „… die Krebs wieder singen kann“Die Sängerin war hochschwanger; am 5. Dezember 1851 kam Tochter Mary zur Welt.
    • „… das sein? — keine Fides“Bei der deutschen Erstaufführung von Meyerbeers Oper Le prophète in Dresden am 30. Januar 1850 hatte Aloysia Michalesi die Partie gesungen.

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