Wolf Adolph August von Lüttichau an das Ministerium des Königlichen Hauses in Dresden
Dresden, Dienstag, 4. Januar 1859

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An das Ministerium des Kgl. Hauses.

Nachdem durch Allerhöchstes Rescript vom 18. November 1858. auf erstatteten allerunterthänigsten Vortrag allergnädigst genehmigt worden, daß von der Generaldirection der Kgl. musikalischen Kapelle unter Mitwirkung des Kapellmeister Lißst zu Weimar, ein Conzert im Kgl. Hoftheater gegeben, und der hierbei erzielt werdende Ertrag dem Fond für das allhier zu errichtende Weberdenkmal überlassen werde, auch dem Comité hiervon Anzeige gemacht, und der Kapellmeister Lißst unterm 26. November vorigen Jahres zur Mitwirkung in diesem | Concerte schriftlich von mir eingeladen worden, hat dieser letztere durch Schreiben vom 3. December seine dem Comité dieserhalb früher gegebene Zusage insoweit zurückgenommen, als er nur in irgend einem außerhalb des Concerts der Kgl. Kapelle, früher oder später im Hoftheater oder anderswo von ihm zu veranstaltenden Concerte als Pianist wirken zu wollen erklärt.

Nachdem nun diese Absicht Lißst’s mir auch durch ein Schreiben des Professor D.r Hettner hier bestätigt worden, von einem derartigen Conzerte ohne Mitwirkung Lißst’s wohl aber abzusehen, indem dadurch voraussichtlich eine geringere Einnahme erzielt werden dürfte als durch Aufführung einer großen Oper Webers | zu erwarten, so habe ich hierdurch gehorsamst anheimzugeben, ob, da der Ertrag einer solchen, bereits im Jahre 1842., stattgefundenen Vorstellung, des Freischütz von 705. Thaler 8. ngl., dem Comité im Jahre 1845 übergeben worden, von einer Aufführung im Hoftheater zum Besten des Fonds für das Weberdenkmal überhaupt abgesehen, oder ob an Stelle des beabsichtigten Conzertes für diesen Zweck eine Opern-Vorstellung, mit vorangehendem kurzen Fest-Vorspiele im Kgl. Hoftheater veranstaltet werden soll, worüber Allerhöchster Entscheidung ich gehorsamst entgegen zu sehen habe.

Wolf Adolph August von Lüttichau.

Editorial

Summary

Franz Liszt habe per Brief vom 3. Dezember 1858 seine zuvor gegebene Zusage für die Teilnahme an einem Benefizkonzert zugunsten des zu errichtenden Weber-Denkmals gemeinsam mit der Königlichen Kapelle zurückgezogen, ohne seine Beteiligung würde aber die Einnahme wesentlich geringer ausfallen; fragt an, ob statt dessen eine Benefizaufführung im Hoftheater stattfinden solle

Incipit

Nachdem durch Allerhöchstes Rescript vom 18. November 1858. auf erstatteten unterthänigsten Vortrag

Responsibilities

Erschließung
Frank Ziegler
Übertragung
Ortrun Landmann

Tradition

  • Text Source: Dresden (D), Sächsisches Hauptstaatsarchiv (D-Dla)
    Shelf mark: Bestand 10711 (Ministerium des Königlichen Hauses), Loc. 50,3F, Bl. 5f.

    Physical Description

    • Brief von Kanzlistenhand mit originaler Unterschrift
    • Mit Präsentationsvermerk vom 6. Januar 1859
    • Ganz oben rechts Kanzleivermerk “Praes. den 6. Janr. 1859.”

    Corresponding sources

    • Ortrun Landmann, Wie es zur Weber-Gruft und zum Weber-Denkmal in Dresden kam. Ein Bericht nach Archiv-Akten, in: Weberiana, Heft 24 (2014), S. 57-58

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