Carl Maria von Weber an Franz Danzi in München
München, Ende(?) Juni 1811
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- 1811-06-27: to Gänsbacher
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- 1811-07-02: from Weber
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- 1810-08-07: to Danzi
- 1810-08-15: from Danzi
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- 1812-05-23: to Danzi
- 1811-09-14: from Danzi
Allerliebster Herr Kapellmeister,Der Unterschriebene (Weber heißt er)Und ein Herr Bärmann, wohlbekonnen, (wohlbekannt)Haben gestern die ganze Welt durchronnen,Um sie zu sehen, zu sprechen, zu hören,Und ein gescheidtes Wort von’m zu begehren;Doch mocht man auch rennen nach vorn und nach hinten,Der Musje Rapunzel* war nirgends zu finden.Deswegen war ich heut schnell resolvorenUnd nehm meinen Federkiel bei den OhrenUm schriftlich mir anzufragen bei SieWo ’S speisen thun heut in der früh.(Das heißt heut Mittag, Sie verstehen mich ja,Das früh ist nur wegen des verdammten Reimes da)Ob beim Scheidel,Oder beim Speidel,Im schwarzen Adler,oder beim Stadler,im goldenen Hahn,oder faulen Zahn,in einem Privathausoder gar in der Filzlaus – Das ist, was wir gerne wissen thäten,Damit wir auch die Plessur hättenMit ihnen zu speisen an einem Tisch,ist übrigens egal ob Fleisch oder Fisch.Haben also die Güte mir das sagen zu lassen,Den Bärmann werde ich bei den Haaren faßen.Und so hoff ich, sollen wir heut auf ErdenNoch vor Freuden etwas Weniges des Teufels werden.Sollten Sie aber gar schon engagiret sein,Würd’ ich etwas fluchen, wie ’n wildes SchweinWürde mir vor Kummer die Haare ausraufen,Und vielleicht noch gar in Bock ersaufen.Drum bestimmen Sie unsern LebenswandelDurch ein Wort an Ihren FreundMariandel.
Editorial
Summary
fragt in Reimform an, wo Danzi, den er am Vortag mit Baermann suchte, heute speise
Incipit
“Allerliebster Herr Kapellmeister,/ Der Unterschriebene”
Tradition
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Text Source: Carl Maria von Weber. Ein Lebensbild, vol. 1, Leipzig 1864, pp. 275f. ,
Commentary
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“Musje Rapunzel”Nach MMW I, S. 144 war dies Danzis Bezeichnung im Stuttgarter Freundeskreis; vgl. auch den musikalischen Brief an Danzi, Brief an Franz Danzi vom 15. Juni 1808.