Carl Maria von Weber an Gottfried Weber in Darmstadt
Dresden, Sonntag, 13. Juni 1824
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Context
Absolute Chronology
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- 1824-06-20: to Brandt
- 1824-06-16: from Brühl
Direct Context
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- 1824-03-22: to Weber
- 1824-03-19: from Weber
Following
- 1824-10-11: to Weber
- 1824-08-27: from Weber
Lieber Bruder
Ueberbringer dieses ist Herr Genast nebst Familie. Mitglieder des Leipziger Theaters*. Außer seinem vorzüglichen Darstellenden Talent, /: und Gesang :/ beschäftiget er sich mit wahrer Liebe auch mit der Theorie, und verehrt dich daher gehörigst. du du‡ wirst ihm große Freude machen wenn du dich seiner huldvoll annimmst. Frau und Schwägerin sind ebenfalls sehr achtungswerthe Künstler die dir Freude machen werden. ich könnte dir noch allerley schreiben wenn ich könnte, denn ich krazze die paar Zeilen auf Genast’s Stube.
Cæcilia habe ich erhalten*. gefällt mir recht wohl.
Das gewiße zweideutige Lob auf mich, wegen dem du mich frägst, ist wohl am besten ungedrukt.
Das Anektodtchen‡ hast du mit gewohnter Kunst gezeugt*.
Frau und Kind sind gesund. Gott gebe bei dir daßelbe. d: 27t gehe ich nach QuedlinburgT, dann nach dem Marienbade.
Mit treuer Liebe
dein Weber.
Dresden d: 13t Juny 1824.
Editorial
Summary
Empfehlungsschreiben für Genast, Mitglied des Leipziger Theaters, und dessen Frau und Schwägerin; Lob für Caecilia; Weber kündigt seine Abreise für den 27. Juni an
Incipit
“Ueberbringer dieses ist Herr Genast nebst Familie”
Responsibilities
- Übertragung
- Eveline Bartlitz; Joachim Veit
Tradition
-
Text Source: New Haven (US), Yale University, Beinecke Rare Book and Manuscript Library (US-NHub), Frederick R. Koch Foundation
Physical Description
- 1 Bl. (2 b. S. einschl. Adr.)
Corresponding sources
-
Anon.: “Eine Reihenfolge von Briefen C.M.v.Webers” in: Caecilia, Bd. 7 (1828), Heft 25, S. 31 (unterm 13. Mai 1824)
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Bollert/Lemke 1972, S. 88–89
Thematic Commentaries
Text Constitution
-
“du”crossed out
-
“Anektodtchen”sic!
Commentary
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“… . Mitglieder des Leipziger Theaters”Das Ehepaar Genast und Doris Böhler gastierten vom 22. Juni bis 20. Juli 1824 mit großem Erfolg am Darmstädter Hoftheater, u. a. am 11. Juli im Freischütz (D. Böhler als Ännchen, E. Genast als Caspar). Ein angebotenes Engagement in Darmstadt traten sie allerdings nicht an, sondern blieben in Leipzig; vgl. Dismas Fuchs, Chronologisches Tagebuch des Großherzoglich Hessischen Hoftheaters, von der Begründung bis zur Auflösung desselben, Darmstadt 1832, S. 172f. und 178.
-
“… du mit gewohnter Kunst gezeugt”Gemeint ist der Beitrag „Wie Gott will“, gezeichnet „P. M.“, in: Cäcilia. eine Zeitschrift für die musikalische Welt, Bd. 1 (1824), Nr. 1, S. 16.