Carl Maria von Weber an Gottfried Weber in Darmstadt
Dresden, Montag, 22. März 1824
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Context
Absolute Chronology
Preceding
- 1824-03-22: to Appold
- 1824-03-20: from Appold
Following
- 1824-03-26: to Gänsbacher
- 1824-03-24: from Gänsbacher
Direct Context
Preceding
- 1824-03-19: to Weber
- 1824-03-19: from Weber
Following
- 1824-06-13: to Weber
- 1824-08-27: from Weber
Ey du ganz gewißenloser heilloser Patron, ist das erhört einen für 8 ½ Zeil so schweres Porto zahlen zu laßen?
Nachdem ich d: 19t Früh an dich geschrieben hatte, bekam ich Nachtische deine Zeilen. Vorgestern durch Appold einen Wechsel auf 50 Carolin. 40 für mich, 10 für die Chezy.
Euer Kunstliebender Herr, ist wahrlich der Einzige der aus eigenem Antriebe noch wahre Munifizenz zeigt.
Ich habe dem Herrn HofkapellMster Appold, die Metronom Bezeichnungen zu Euryanthe nebst einem kleinen Aufsaz* geschikt, zu dem ich veranlaßt wurde. Kannst ihn lesen. Aber laße dir nicht etwa einfallen ihn in der von dir protegirten Mamsell Caecilia abdrukken zu laßen. Hilfst ja auch der Berlinerin!* Recht so. ich muß es loben. —
d: 20t war die erste Vorstellung der Margherita d’anjou von Meyer. gefiel sehr, und mit Recht. sind wahrhaft Meisterhafte Sachen drin.
Mir wird auch überall die Zeit zu knapp.
vale.
Dr: d: 22t März 1824.
Schon 3 Briefe habe ich von dir ohne Datum
du bist mir ein sauberer Geschäftsmann.
Editorial
Summary
private Neckereien; berichtet über Erhalt von Honorar für sich und die Chézy; habe den Aufsatz zur Metronomisierung der Euryanthe an Appold geschickt; Erfolg der ersten Vorstellung von Margherita d’Anjou; erwähnt die “Berlinerin” (= BamZ)
Incipit
“Ey Du ganz gewissenloser heilloser Patron”
Responsibilities
- Übertragung
- Eveline Bartlitz; Joachim Veit
Tradition
-
Text Source: New Haven (US), Yale University, Beinecke Rare Book and Manuscript Library (US-NHub), Frederick R. Koch Foundation
Physical Description
- 1 Bl. (2 b. S. einschl. Adr.)
Corresponding sources
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Anon.: Eine Reihenfolge von Briefen C. M. v. Webers, in: Caecilia 7 (1828), Heft 25, S. 30–31 (unvollständig)
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Bollert/Lemke 1972, S. 88
Commentary
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“… Euryanthe nebst einem kleinen Aufsaz”Vermutlich sandte Weber an Appold dieselben Bemerkungen, die er an Präger als Erläuterung zu den Metronomangaben geschickt hatte.
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“… Hilfst ja auch der Berlinerin!”In der Berliner allgemeinen musikalischen Zeitung erschienen ab der Nr. 3 (vom 21. Januar 1824) mehrere mit „Giusto“ gezeichnete Berichte, die allerdings nicht Gottfried Weber zum Autor haben. Der ließ eine entsprechende „Chiffern-Erklärung“ in die Zeitung setzen; vgl. Jg. 1, Nr. 21 (26. Mai 1824), S. 190 (gezeichnet mit „G. Giusto“). Dagegen unterzeichnete er seine Rezension von Aloys Schmitts Weihnachtsgeschenk, dem schönen Geschlecht (in Nr. 9 vom 3. März 1824, S. 82) mit seinem vollen Namen.