Carl Maria von Weber an Henriette Sontag in Wien
Dresden, Freitag, 1. Oktober 1824

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Meine liebenswürdige Freundin!

Man sagt daß Sie zu Ostern Wien verlaßen wollen. Es wäre möglich daß auch bei uns manche Veränderung vor sich gienge, und ich konnte mir auf keinen Fall das Vergnügen versagen Sie wenigstens um Auskunft über jenes Gerücht zu bitten, und zugleich offen und ehrlich zu fragen, ob, und unter welchen Verhältnißen Sie ein Engagement bei dem Königl: Hoftheater hier annehmen würden.

Es ist vorauszusehen daß man Ihnen vielfältige Anträge dieser Art von allen Seiten machen wird; ich darf aber glauben daß eine Verbindung mit unserm Hofe so viel des wahrhaft soliden und achtungswürdigen bietet, daß sie vielleicht vor manchem Glänzendern zu berüksichtigen ist.

Schreiben Sie mir eben so offen und unverholen Ihre Meynung, und laßen Sie die Sache vor der Hand noch ein tiefes Geheimniß unter uns sein; Freund Schwarz etwa ausgenommen, der Ihnen auch ausführlicher von unsern Verhältnißen Nachricht geben kann.

Ich glaube Ihnen nicht erst versichern zu dürfen welche große Freude es mir sein würde Sie die Unsrige nennen zu können; empfehlen Sie mich bestens Ihrer geehrten Mutter, und antworten Sie bald dem Ihnen mit herzlicher Achtung ergebenen Freunde C: M: von Weber.

Editorial

Summary

Weber bietet der Sängerin ein Engagement am deutschen Hoftheater-Departement in Dresden an, bittet sie um ihre Meinung und darum, einstweilen Stillschweigen über dieses Thema zu bewahren

Incipit

Man sagt daß Sie zu Ostern Wien verlaßen wollen

Responsibilities

Übertragung
Eveline Bartlitz; Joachim Veit

Tradition

  • Text Source: Berlin (D), Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung (D-B)
    Shelf mark: N. Mus. ep. 3229

    Physical Description

    • 1 Bl. (1 b. S. o. Adr.)

    Provenance

    • Bassenge, Auktion 57 (1991), Nr. 3160 mit Faks.
    • Stargardt, Kat. 615 (1978), Nr. 944
    • Franz Malota (Wien), 28. Januar 1918 (Autographenalbum H. Sontag)

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