Korrespondenz-Nachrichten aus Hanau, 1. Juli 1810

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Se. königl. Hoheit, unser gnädigster Grosherzog beglückte uns vier Wochen mit Seiner Gegenwart, und nahm sich des Geschäftsganges mit Wärme und mit der Liebe an, deren sich alle diejenigen zu erfreuen haben, die unter seinem milden Scepter leben. Von hier reisten Se. Hoheit nach Fulda, um auch da selbst zu sehen und zu ordnen.

Zugleich verdanken wir seiner Kunstliebe den seltenen Genuß, den großen Tongelehrten, Hrn. Geh. Rath. Abt Vogler, den 30 Juni Abends in der hiesigen Stadtkirche auf der Orgel zu hören*. Die wahrhaft einzige Art, mit der Vogler das allgewaltige Instrument behandelt, muß jeden Zuhörer hinreißen und überzeugen, daß die größten Wirkungen aus seiner Ansicht und Kenntniß der Orgel entspringen, die vor ihm wol noch nie in dieser Manigfaltigkeit und Kraft gehört wurden. Se. königl. Hoheit waren auch davon so erfüllt, daß Sie den Geh. Rath mit Ihrer Gegenwart auf der Orgel beehrten; worauf Vogler ein ihm von Se. königl. Hoheit gegebenes Thema, mit der ihm eigenen Harmonie, Kenntniß und Kunst ausführte. Eine geschmackvolle goldne Tabatiere bewies die vollkommene Zufriedenheit des Fürsten, und innigst zollten Voglern alle Freunde der Kunst Verehrung.

Editorial

General Remark

Zuschreibung: Vermerk im Redaktionsexemplar im DLA Marbach: v. Weber; TB, 7. Juli 1810: [an] Reinbek, mit Aufsaz über Hanau […], ebenso an Reinhold.

Creation

1. Juli 1810; Versand am 7. Juli 1810 (laut TB)

Tradition

  • Text Source: Morgenblatt für gebildete Stände, Jg. 4, Nr. 168 (14. Juli 1810), pp. 672

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