Edmund von Weber an Gustav Friedrich Wilhelm Großmann in Lübeck
Stendal, Mittwoch, 29. April 1789
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Absolute Chronology
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- 1786-10-09: from Weber
Following
- 1796-04-30: to Goethe
- 1795-02-21: from Nägeli
Hoch Edelgebohrner HErr.
Sie werden Verzeihen daß ich mir die Freiheit nehme, mit einem Brif zu incomodieren, um mich zu Erkundigen ob ich, nebst meiner Frau, bey Euer HochEdelgebohrnen engagement haben kan. wir sind anjezo bey der Carl Döbelinschen Gesellschaft, welche sich Gegenwärtig in Stendal, in der Altmarkt‡ befindet. Meine Frau, spielt alle erste Rollen in Opern, erste Anstandsrollen, und Gesezte Liebhaberinen in Stücken. Mein Fach ist, Erste, und Zweite Liebhaber in Opern, Hülfsrollen in Stücken, wir sind beyde gut Musickalisch, da wir die Ehre haben, Ew: HochEdelgebohrnen beyde, Bekant zu seyn, so darf ich weiter nichts zufügen, als daß ich seit 7 Mo|nathen daß Theater Betreten habe, und Md: Cronheim, die so glücklich war ein Gastrolle bey Ew: HochEdelgebohrnen zu spielen, nunmehro meine Frau ist. Unssere Gage ist, 14 R. Thaler, könen unß dieselben brauchen, so stehen wir nach Empfang, des nöthigen ReiseGeld, zu Befehl.
In jedem Fall bitte ergebenst um eine baldige Antwort, und bin mit vieler Hochachtung
Ew: HochEdelgebohrn
ergebenster Diener
Eduart Weber.
junior
erster Sänger bey der
Carl Döbelinischen
Gesellschaft.
Stendal, in der AltMarkt‡
den 29ten Appril
1789
Editorial
Summary
erkundigt sich, ob er mit seiner Frau, Mad. Kronheim, die früher schon in Gastrollen bei ihm aufgetreten sei, eine Anstellung finden könne; sie seien gegenwärtig bei der Döbbelinschen Gesellschaft u. treten beide in Opern auf
Incipit
“Sie werden Verzeihen daß ich mir die Freiheit nehme”
Responsibilities
- Übertragung
- Frank Ziegler