Gottfried Weber an Giacomo Meyerbeer in Darmstadt
Stift Neuburg, Samstag, 10. August 1811

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S Wohlg[e]b[o]hrnen

Herrn Meyer Beer

Darmstatt

Lieber Bruder, ich eile Dir zu schreiben, aber wirklich blos weil ich mir einbilde Du wartest schon lange darauf daß ich es thue, weil ich es längst hätte thun sollen. Aber wahrlich ich hatte den Kopf zu voll, u konnte nicht. Jezt könnte ich, aber ich bin zu Stumpf um Stoff zu finden und oder den wenigen den ich habe zu verarbeiten zu einem Brief. Also sehr lakonisch: ich bin hier, nämlich
Stift Neuburg bei Heidelberg am 10t
Aug[ust] 1811
u halte mich circa 3 Wochen hier u in Mh abwechselnd auf, kannst addreßiren wohin Du willst.

Deine 27 fl hast Du bei mir liegen laßen. – Singer hat die eine Arie abschreiben laßen für Dich, fragt ob Du auch di andern willst.

Danzi ist rejicirt wi sich nach Deinem Widerspruch ohne weiteres von selbst versteht*. – M[e]l[o]s hat nach Wisbaden ges[ch]rieben aber noch k.[eine] Antw.[ort]T

Adieu liebes gutes verdorbnes Beest. Dein GW*

Editorial

Summary

teilt mit, dass er in Neuburg sei u. 3 Wochen in Mannheim bleiben wolle; Danzi sei nach Meyerbeers Einspruch rejicirt (v.Verein); C.M.v.Weber habe noch keine Antwort aus Wiesbaden

Incipit

Lieber Bruder, ich eile Dir zu schreiben, aber wirklich blos

Responsibilities

Übertragung
Eveline Bartlitz; Joachim Veit

Tradition

  • Text Source: Berlin (D), Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung (D-B)
    Shelf mark: N. Mus. Nachl. 97, A/162

    Physical Description

    • 1 Bl. (2 b. S. einschl. Adr.)
    • Siegelrest u. -loch
    • PSt: HEIDELBERG
    • in der unteren Hälfte der Rectoseite Notizen von frd. Hd. (Heinz Becker?) untereinander (Rotstift): cf 2 X 10, 5 III 11, 28 V 11, 23 V 11, 12 IX 11, 4 X 11

    Corresponding sources

    • Becker (Meyerbeer), Bd. 1, S. 118 (versehentlich als Brief von Wilhelm Beer!)

Text Constitution

  • “und”crossed out

Commentary

  • “… ohne weiteres von selbst versteht”Aufgrund von Meyerbeers Widerspruch wurde Danzi nicht Mitglied des Harmonischen Vereins. Vorgeschlagen hatte ihn unter Vorbehalt Carl Maria von Weber in einem Circular vom Frühsommer 1811.
  • “… GW”Ob der Schnörkel neben dem W wirklich G heißen soll ist fraglich.

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