Korrespondenz-Nachrichten aus Mannheim, April bis Juli 1812

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Mannheim, April bis July. Ref. knüpft den Faden an den nämlichen Zeitpunkt wieder an, wo er seinen, das Winter-Semester umfassenden Bericht, in No. 24. dieser Blätter,* abgebrochen hatte.

Der Artikel neue Opern enthält diesmal nur Eine Merkwürdigkeit: nämlich die, dass während dieses ganzen Vierteljahrs auch nicht eine einzige, grosse oder kleine Oper oder Operette neu auf das hiesige Theater gebracht worden!

Unter den fremden Sängern, welche in Gastrollen auftraten, verdient vor allen Brizzi genannt zu werden, welcher nicht sowol in einem, am 24sten April gegebnen Concerte*, als vielmehr am 24sten, 27sten und 31sten May in 3 Darstellungen des Achilles*, in der, seinetwegen eigens in italienischer Sprache hier gegebnen, gleichnamigen Paerschen grossen Oper, vielen Beyfall, nicht blos erworben, sondern wirklich verdient hat.

Einzelne Ausstellungen gegen den Gesang dieses berühmten Künstlers sind schon oft gemacht und öffentlich proclamirt worden, sind mithin bekannt, und zum Theil allgemein zugestanden: mag aber auch hier und da ein Sonnenflecken den Glanz seiner Darstellungen unterbrechen, so muss man doch sehr ungerecht seyn, den hohen Standpunkt darum zu verkennen, auf welchem Brizzi, als Künstler, im Ganzen steht. Mag es seyn, dass er stark colorirt: keiner seiner Coloraturen ist am unrechten Orte, keine bedeutungslos, oder gar bedeutungswidrig angebracht. Ueberhaupt gesteht Einsender dieses, dass er sich nun einmal nicht zur erzpatriarchalischen Secte derer bekennen mag, welche den einfachen Gesang ausschliesslich für den einzig-schönen wollen gelten lassen, und alles Bunte als geradezu fehlerhaft verdammen. Möchten doch die Kunstrichter von der Einseitigkeit zurückkommen, immer nur die Wahl der Kunst-Mittel zum Gegenstande ihrer Betrachtungen, ihres Lobes oder Tadels, zu machen, und den Kunsteffect selbst darüber oft zu vergessen! Die Kunst soll frey seyn. Keine Schule, keine Secte masse sich das Prädicat der allein seligmachenden an. Der einfache, blos tragende, blos accentuirende Gesang, welcher blos die einfachen Noten vorträgt, so wie sie der Componist setzte, hat seinen grossen Werth: allein er ist nicht der einzige wahre Weg zum Heile, und auch auf andern Wegen lässt sich das Ziel, um welches doch dem Kunstfreunde einzig zu thun seyn kann – Ausdruck und Mittheilung der Empfindung – erreichen. Ist denn etwa die Leidenschaft weniger wahr, welche sich durch einen Ausbruch von vielen Worten Luft macht, als die, welche sich blos durch wenige gewichtige Worte ausspricht? liegt nicht bald dieses, bald jenes, in der Individualität dieses oder jenes Subjects? und wer will es dem genialen Brausekopf, van Beethoven, oder dem liebenswürdigen Sonderling, Cherubini, verargen, dass sie nicht in dem einfach grossen, edeln Styl des patriarchalischen Gluck, arbeiten? Ich bin weit entfernt, durch diese Abschweifung den bedeutungslosen Schnörkeleyen das Wort zu reden, durch welche gedankenlose Sänger leider nur zu oft ihre Armuth an richtigem Gefühle verrathen, um entweder die Geläufigkeit ihrer Kehle zu produciren, oder ihren Mangel an Portamento zu verbergen. So wenig ich der einfachern Methode unbedingten Vorzug zugestehe vor der mehr ausgeführten, so gern gebe ich doch zu, dass leztere nicht überall anwendbar sey. Compositionen aus der jetzigen deutschen Schule, (wozu ich die Werke von Mozart, Haydn, van Beethoven und Cherubini rechne) vertragen durchaus weniger willkürliche Verzierungen, als die, welche sich mehr dem italienischen Style nähern. Zu Compositionen ersterer Art machen alle Stimmen zusammengenommen ein Ganzes im allerengsten Sinne aus; keine unter ihnen ist ausschliessliche Hauptstimme, keine blosse Nebenstimme. Dieses genau berechnete Ebenmaas wird durch willkürliche Verzierung einer einzelnen Stimme gar leicht gestört, und dass beym Vortrage solcher Werke der auf die vorgeschriebene Note sich beschränkende Vortrag unstreitig den Vorzug verdiene – dies zu verleugnen bin ich weit entfernt. Anders aber verhält es sich bey Compositionen der Art, wo alle Stimmen der Singstimme so sehr untergeordnet worden, dass sie ihr zur blossen Begleitung, im engern Sinne des Worts, bestimmt sind. Hier, glaube ich, hat der Sänger freyes Feld, eine bedeutende Phrase, ein bedeutendes Wort, entweder durch eine einfach und gross aushaltende messa di voce auszudrücken, oder durch eine imponirende Coloratur auszumalen; hier hat die Individualität des vortragenden Künstlers freyen Spielraum, und hier wäre es ungerecht, ihm zu wehren, sich nach seinem Gefühle und nach seinem individuellen Kunstvermögen entweder so oder anders auszudrücken, sobald die Art, welche er wählt, nur nicht der Situation, und dem Zwecke der Darstellung im Ganzen, widerstreitet. Dass nun Paer’s Musik grösstentheils, und insbesondre die vorliegende, zu jener Gattung gehört, die dem Sänger Spielraum zum Verbrämen lässt, gesteht wol jeder, und eben so, dass Brizzi seine Coloraturen alle in höchster Vollkommenheit herausbringt. Unter solchen Umständen, und da Br., wie schon erwähnt, nie anders, als mit Sinn und Bedeutung verbrämt und aufträgt, kann denn auch seine Methode nicht anders als gute Wirkung thun und ästhetisch wahr befunden werden.

Mag es seyn, (was ihm ebenfalls Mancher zum Vorwurf macht) dass er sehr vieles, und beynah den grössten Theil seiner Partie mit halber Stimme vorträgt: desto imponirender wirkt sein Vortrag an Lichtstellen, wo er den ganzen Klang seiner mächtigen Kehle aufbietet, zumal da schon seine halbe Stimme den ganzen Klang mancher Sänger aufwiegt, die man gewöhnlich schon gute Tenoristen zu nennen pflegt. Denn wenn es wahr ist, dass seine Stimme dermalen von ihrer vormaligen Stärke verloren: so muss sie, diese Stimme, ehemals ein wahres Wunder gewesen seyn. Gar mancher berühmte Sänger mit der frischesten Brust dürfte sich sehr glücklich schätzen, wär’ ihm Br.’s Stimme, wie sie jetzt noch ist, verliehen! – Es ist ganz eigens merkwürdig und wohlthuend, anzuhören, wie er zuweilen durch die ganze Macht der Instrumentalpartie durchgreift, blos durch Fülle, Grösse und Klangreichthum seiner Stimme, ohne dass dabey irgend das timbre des Schreyens oder Drückens, oder sonst irgend eine mühsame Anstrengung sich bemerken lässt. Eine Folge partiel geschwächter Brust- oder Kehlkopf-Muskeln mag es übrigens doch seyn, dass er – was denn auch nicht zu leugnen ist – manche einzelne Töne, z. B. fis’, f’, e’, es’, zuweilen, besonders da, wo sein Gesang in diesem Umfang anhebt, unter sich schwebend intonirt. Dieses variante Intoniren ist in der That räthselhaft, da Br.’s Intonation sonst im Ganzen höchst rein und sicher ist, so dass Ref. dergleichen einzelne, unter sich schwebende Töne für blose einzelne Zufälligkeiten erklären möchte, hätte er nicht Br.’n, von dem er bis jetzt in der Oper nur einzelne dergleichen Töne gehört hatte, in einer, in der Schloss-Kapelle während der Messe vorgetragenen Motette* diese unter sich schwebende Intonation beynahe durchgängig beybehalten hören. Hier bleibt denn freylich statt Auflösung des Räthsels nichts übrig, als sich gefangen zu geben unter die alte Bemerkung: quandoque bonus dormitat* . . .

Doch wie gern vergisst man einzelne Ausstellungen bey einem Manne, in dem so vieles sich zu einem schönen Ganzen vereint! Nicht blos als Sänger, auch selbst als Schauspieler ist Br. gross; nicht blos versteht er vollkommen die sogenannten Theater-Effecte, (welche er übrigens mit ausserordentlicher Umsicht zu benutzen versteht:) er ist in der That denkender, ausgebildeter und fühlender Schauspieler. Unvergesslich bleibt Ref., ausser vielen andern Scenen, die, wo Achill und Agamemnon als Rivale gegen einander stehen, und auf das zurückgegebene: lascia la speme, cangia favella etc. Achill mit dem donnernden: no! no! no! no!* losbricht; unvergesslich die Phrase, wo er, endlich von allzuvielseitig auf ihn losstürmenden Gefühlen halb überwältigt, seiner Brust Luft macht durch den Ausruf:

qual barbaro assalto mi portano al cuore, lo sdegno, l’amore, l’affano e la pietà!*

und endlich die so unbeschreiblich wahr gegebne Situation, wo Achill, auch der geringsten Verstellung unfähig, gegen Agamemnon seine Wuth zu verbergen versucht* – wie bey den verständig angebrachten Sforzando’s sein Groll die Fesseln durchbrechen zu wollen schien, wie er sich dann wieder zusammennimmt, und doch im Ganzen seine liebenswürdige Unerfahrenheit in der Kunst sich zu verstellen durchschimmern lässt, und, nach dem schlecht gelungnen Versuche, endlich seinem Freunde klagt, wie viele Mühe er ihm gekostet habe: ah quanto mi costa etc.*

Zum Lobe des hiesigen Theaterpersonals muss ich anführen, dass alle den fremden Kunsthelden mit dem rühmlichsten Eifer nicht nur, sondern auch mit sehr vielem Erfolge secundirten, und das Orchester, zumal bey der ersten und zweyten Aufführung, musterhafte Präcision, Energie, und (einzelne, künftig aber sich von selbst beseitigende, und darum nicht mehr zu rügende, unleidliche Ausnahmen abgerechnet) ungemeine Delicatesse, Gewandtheit und Nachgiebigkeit bewies.

Das Publicum nahm die Oper und den Helden derselben mit einem Enthusiasmus auf, von dem mir wenig gleiche Beyspiele bekannt sind, und als er, nach der dritten und letzten Darstellung, wieder hervor gerufen wurde, und vom hiesigen Publicum Abschied nahm, erschien mit ihm Dem. Frank, (Briseide) um ihn öffentlich mit einer Lorbeerkrone zu beehren. Nun steht es zwar freylich, nach des Einsenders unmasgeblichem Dafürhalten, der Schauspielerin eigentlich nicht zu, vor den Augen des Publicums, nach dessen Lorbeer sie selbst ringt, solche Kronen an Kunstgenossen auszutheilen; und ein plötzliches Erschlaffen des lauten Beyfalls bewies auch, dass die meisten Zuhörer die gleiche Bemerkung machten: indessen gönnte jeder Brizzi’n den Kranz; jeder würde ihn dem trefflichen Künstler gern selbst geboten haben, und sanctionirte zuletzt doch wieder, durch wiederkehrende Beyfallszeichen, das Geschenk, das er aus schönen Händen nun schon einmal empfangen hatte. – Von unsern besten Wünschen begleitet und von unserm Hofe noch besonders beschenkt, reisete er unmittelbar nach der letzten Darstellung von dannen, mit dem Versprechen, noch im Laufe dieses Jahres wiederzukehren*, und dann länger bey uns zu weilen.

Ein gleichfalls sehr willkommner Gast war uns Hr. Rebenstein, vom berliner Theater, welcher theils als Schauspieler, theils aber auch (in Méhuls’s Joseph, und Grétry’s Deserteur) als Sänger, und dann als Pygmalion,* hier auftrat. Sind nun auch diese Blätter nicht der Ort, diesem trefflichen Schüler Ifflands (den wir hier noch gerne fortwährend unsern Iffland nennen) das auszeichnende Lob ausführlich zu ertheilen, was er als Schauspieler schon jetzt verdient; ist es auch hier der Ort nicht, über seine trefflich wahre Darstellung des Don Carlos detaillirt zu sprechen: so können wir ihm doch auch als Sänger, besonders beym Vortrag solcher Rollen, (wie er sie denn auch gar verständig zu wählen pflegt,) bey denen das Spiel eine Hauptsache ist, das Zeugnis des allgemeinen Interesse, welches er hier erregte, nicht versagen. Ganz vorzüglich befriedigte er als Pygmalion – ein Charakter, dessen Kunst-Begeisterung der Individualität dieses braven, noch so jungen Schauspielers vorzüglich zuzusagen scheint. Mit dem ihm eignen jugendlichen Feuer individualisirt er die Züge, die er von seinem grossen Vorbilde, Iffland, den auch wir in dieser letztern Rolle* vor noch nicht gar langer Zeit bewunderten, entlehnte, und giebt so ein neues, begeisterndes Ganze.

Kaum einer Erwähnung unter der Rubrik, fremde Künstler, verdient ein Trupp abgerichteter Kinder, welche unter Direction eines Hrn. Latour, im April, einige Vaudevilles* in französischer Sprache hier gaben.

Desto mehr bedauren wir, dass weder Mad. Schüler (zuvor beym kasseler Theater,) noch Hr. Weixelbaum von München, welche beyde sich eine Zeit lang hier aufhalten – zu Gastrollen zugelassen wurden. Auch der bekannte Tenorist, Golmik, war hier, ohne öffentlich aufzutreten. Eine Dem. Claire hatte man schon engagirt, bemerkte aber in der Hauptprobe, dass man sie nicht debütiren lassen könne, und der schon schriftlich abgeschlossne Contract wurde durch Uebereinkunft wieder aufgehoben.

Zwar nicht auf der Bühne, aber doch im Museum liessen sich die, in einem der jüngsten Stücke des Morgenblattes* von Tübingen aus so excentrisch gepriesenen zwey Spanierinnen, Morena, hören. Ref. wird bey jenem tübinger Correspondenten sehr anstossen, wenn er, (übrigens so ziemlich im Einklange mit dem kasseler Correspondenten der gegenwärtigen Blätter*) es gerade heraus sagt, dass ihm noch selten ein Paar Leute vorgekommen sind, welche, so sehr unter dem Mittelmässigen, sich doch die Miene von gewaltigen Künstlerinnen zu geben gewagt hätten. Ich will von ihren Natur-Anlagen gar nicht reden, es ihnen gar nicht zum Vorwurf machen, dass die Stimme der Einen herb-durchschneidend, die der Andern beynah ganz verloren ist, so dass ihr eine Menge Töne ganz zu versagen pflegt: ich rede nur von ihrer Kunstbildung. Da ist denn nun aber auch kaum eine Spur von Kunstschule; ihre Stimmen sind nicht einmal (um den technischen Schul-Ausdruck zu brauchen) hervorgebracht, keine Spur von Portamento und Ligatur, und, abgerechnet ein Paar überall und ewig zur Schau angebrachte Kunststücke – einen Lauf durch halbe Töne, wie mit Einem Finger auf Einer Violin-Saite gemacht, ein, übrigens leichtes Stoccato, und einen mächtig langen Scheintriller aus Einem Tone, statt aus zweyen bestehend – diese, jederzeit mit einem eingelernten Einanderzulächeln begleiteten Kunststücke abgerechnet, glaubt man ein Paar reine Naturalistinnen gurgeln zu hören; oder vielmehr, ein Paar unreine, da sie häufig und derb detoniren. Dabey sangen sie, sowol im Museum*, als auch sonst überall, beynahe nichts, als Duette zum Klavier, grösstentheils in corruptem Italienisch, (z. B. tazi, tazi, tazi, für taci) wobey die ältere Schwester aufs elendiglichste auf dem Klavier zuweilen einige Griffe thut, deren kleinste Hälfte zum Gesang stimmt, die grössere aber leider nicht. Im heidelberger Concert* trugen sie selbst das so leicht mit Orchester zu besetzende Stabat mater von Pergolese blos mit dieser Art Klavierbegleitung vor. Das macht: die Damen geniren sich nicht gern wegen des Zeitmaasses, worüber sie so ihre eignen Ansichten haben, in die ein Orchester mit ihnen einzugehen nicht wol vermag. Kurz, der Ehre des achtungswerthen Pacchiarotti (als dessen Schülerinnen sie der Correspondent des Morgenblattes rühmt,)* glaube ich es schuldig zu seyn, hiermit öffentlich wenigstens sehr zu bezweifeln, ob jener berühmte Meister sie je als würdige Eleven anerkannt und der Schule entlassen hat. Nach vielen Démêlés mit den hiesigen und heidelberger Policeybehörden, haben sie endlich vor kurzem unsre Gegend verlassen.

Desto willkommner und interessanter war es dem Museum, in seinem Kreise die brave Künstlerin, Mad. Schüler*, eine grosse Scene, und mit ihrer Schwester, Dem. Bonasegla*, einige allerliebste Duette vortragen zu hören, und dadurch einigermassen entschädigt zu werden, für die Entbehrung des Genusses ihrer theatralischen Darstellungen. – Nicht weniger vortheilhaft zeigte sich diese Sängerin in einer, vom Einsender dieses zum Empfang unsrer liebenswürdigen Frau Grossherzogin componirten, von Alexander von Dusch gedichteten Cantate*, wo ihre, mit Metall-Klang und Stimmfülle ausgestatteten Mitteltöne, besonders in dem Terzett von drey weiblichen Stimmen, die anmuthigste Wirkung thaten. Mad. Schüler ist jetzt bey’m carlsruher Hoftheater angestellt.

In diesem Augenblicke giebt hier eine Mad. Köhler, vom düsseldorfer Theater, Gastrollen,* wovon in meinem nächsten Berichte ein Mehreres.

Mannheim, im July. Gottfried Weber.

Editorial

General Remark

Zuschreibung: namentlich gezeichnet

Kommentar: Die Ausführungen über Verzierungen im Gesang übernahm G. Weber aus einer Kritik, die er über Ludwig Berger als Achille geschrieben hatte, vgl. 1810-V-01 (Teil 1). Das Gastspiel von Brizzi hatte er im Badischen Magazin angekündigt (1812-V-15) und bereits zuvor in der Zeitung für die elegante Welt (1812-V-24) erwähnt. Möglicherweise ist G. Weber auch der Autor einer Kritik in den Unterhaltungs-Blättern (1812-V-26), eine weitere, vermutlich von Dusch verfaßte Besprechung erschien im Gesellschaftsblatt (1812-V-23).

Creation

Tradition

  • Text Source: Allgemeine Musikalische Zeitung, Jg. 14, Nr. 33 (12. August 1812), col. 541–549

    Commentary

    • “Bericht, in No. 24. dieser Blätter,”AMZ, Jg. 14, Nr. 24 (10. Juni 1812), Sp. 393–396; vgl. 1812-V-21 (Teil 4).
    • “Concerte”Vgl. Konzertzettel. Brizzi sang darin zwei große Szenen mit Chor aus I misteri eleusini von Simon Mayr bzw. der Kantate Il Prometeo al Caucato von Ferdinando Paër.
    • “Achilles”Achille von Paër; EA Mannheim: 26. Dezember 1809 (in deutscher Sprache); vgl. 1810-V-01. Über Brizzis Gastspiel als Achille in Mannheim wurde auch kurz berichtet in: Der Freimüthige, Nr. 116 (11. Juni 1812), S. 464 und ausführlicher in Nr. 133 (4. Juli 1812), S. 532, gez: „..ur..“
    • “Motette”Nicht ermittelt.
    • “quandoque bonus dormitat”Vgl. Horaz, De arte poetica 359: Quandoque bonus dormitat Homerus (sobald der beste Homer schläfrig ist).
    • “lascia la speme, … no! no! no!”Finale des ersten Akts (Nr. 13), T. 56–57 bzw. T. 70.
    • “qual barbaro assalto … e la pietà!”Vgl. Achille. Dramma eroico per musica in due atti, Textbuch München 1814, S. 80 (Szene II/8).
    • “Situation, wo Achill … zu verbergen versucht”Terzett Achille, Agamemnon und Patroclus (Nr. 16) „Sotto mentita faccia“.
    • “ah quanto mi costa etc.”Szene II/4: „Oh quanto il simularmi costa, o Amico!“, a. a. O., S. 50.
    • “wiederzukehren”Am 17. und 26. Dezember 1813 trat Brizzi erneut als Achille in Mannheim auf.
    • “Hr. Rebenstein , … als Pygmalion ,”Lebrecht Gottlieb Rebenstein trat am 14. Juni 1812 als Don Carlos in Schillers gleichnamiger Tragödie, am 16. Juni als Werthen in Die beschämte Eifersucht von Johanna von Weissenthurn, am 21. Juni als Joseph in Jakob und seine Söhne (Joseph) von Etienne Nicolas Méhul, am 24. Juni zu seinem Benefiz als Alexis in Der Deserteur (Le Déserteur) von Pierre Alexandre Monsigny (nicht Grétry, wie G. Weber angibt) und am 16. Juni 1812 als Pygmalion in Georg Bendas gleichnamigem Melodram auf.
    • “Iffland , den … dieser letztern Rolle”August Wilhelm Iffland war am 7. September 1804 als Pygmalion in Mannheim aufgetreten.
    • “unter Direction eines … April, einige Vaudevilles”Die Latoursche Truppe gab am 21. April La Clochette von Egidio Romuald Duny und am 29. April 1812 Orsans Tod oder Der gefährliche Wald (La forêt périlleuse ou Les brigands de la Calabre) von Joseph-Marie Loaisel de Tréogate und Die Liebeshändel des Herrn Jaquinet, letzteres laut Theaterzettel vom 29. April 1812 von Jean-Joseph Vadé.
    • “jüngsten Stücke des Morgenblattes”Morgenblatt für gebildete Stände, Jg. 6, Nr. 174 (21. Juli 1812), S. 696 (Honorarempfänger laut Vermerk im Redaktionsexemplar im DLA Marbach: Griesinger, Advocat).
    • “kasseler Correspondenten der gegenwärtigen Blätter”Vgl. den Bericht über das Konzert von Benita Morena in Kassel in: AMZ, Jg. 14, Nr. 10 (5. März 1812), Sp. 155.
    • Stoccatorecte “Staccato”.
    • “im Museum”Wann die Schwestern Morena im Museum auftraten, war nicht zu ermitteln; zum Museum vgl. Kom. 1810-V-06.
    • “heidelberger Concert”Das Konzert ist bei Harald Pfeiffer, Heidelberger Musikleben in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, Heidelberg 1989, nicht verzeichnet.
    • “Pacchiarotti (als dessen … des Morgenblattes rühmt,)”Vgl. Morgenblatt, a. a. O., S. 696: Hier [d. i. in Italien] hatten sie das Glück, sechs Jahre lang den Unterricht des berühmten Kastraten [Gaspare] Pacchiarotti zu genießen, dessen glänzendes Talent einst alle Hauptstädte in Europa in Bewunderung setzte […] Von diesem großen Lehrer lernten diese gelehrigen Schülerinnen einen erhabnen und schimmernden Vortrag, der nichts zu wünschen übrig läßt, einen Ausdruck voll Adels und Würde, und manches tief liegende Geheimniß der Kunst, das ihnen nur ein so vollendeter Meister offenbaren konnte.
    • “Mad. Schüler”Wann Eugenia Schüler im Museum auftrat, war nicht zu ermitteln.
    • “Dem. Bonasegla”Karoline, Christiane oder Margarete Bonasegla.
    • “Cantate”Vgl. Kom. 1812-V-24.
    • “Mad. Köhler , … düsseldorfer Theater, Gastrollen,”Josephine Köhler trat am 19. Juli als Hulda in Ferdinand Kauers Donauweibchen (I), am 23. Juli als Emmeline in Joseph Weigls Schweizerfamilie und am 26. Juli 1812 als Aschenbrödel in der gleichnamigen Oper (Cendrillon) von Nicolo Isouard in Mannheim auf.

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