Max Maria von Weber to Friedrich Wilhelm Jähns in Berlin
Dresden, August 1853
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Context
Absolute Chronology
Preceding
- 1853-04-28: to Jähns
- 1853-02-16: from Peters
Following
- 1853-09-30: to Jähns
- 1853-10-29: from Hellwag
Direct Context
Preceding
- 1851-09-15: to Jähns
Following
- 1853-09-30: to Jähns
- 1868-03-03: from Jähns
[…] Rietschels Modell ist fertig, gefällt aber mir und andern nicht allzusehr. Papa steht an einem gotischen Notenpulte, eine Rolle in der Hand; über dem Arm hängt ihm ein Rosenkranz; zu seinen Füßen liegt, um der Rosenkrone willen gleichsam verschmäht, der Lorbeer. Ein faltiger Mantel umgibt die etwas zu kräftige Gestalt. Das Ganze ist ungemein edel gedacht und durchgeführt, doch bei weitem nicht romantisch, nicht ausdrucksvoll genug für Vaters musikalisches Wesen. Weit geistreicher, feiner und treffender ist eine zweite Skizze von einem Berliner Künstler Dankberg*, an mich privatim eingesandt. Hier steht Weber auf einem hohen Postamente, um das sich in Hochreliefs seine Werke bewegen; er ist als Herrscher über diese gedacht. Den Taktstock in der Hand, wie zum Dirigieren vorschreitend, und das Auge gehoben, als ob er ein Orchester überschaue. Es ist ein köstlich freier, echt romantischer Schwung in der Gestalt, die im Einzelnen freilich noch viele Unschönheiten hat. Das Modell ist drei Fuß hoch und sehr flüchtig gemacht; doch würde ich es jedenfalls wählen, wenn ich zu bestimmen hätte. […]
Editorial
Summary
berichtet über das Modell zum Weber‑Denkmal von Ernst Rietschel, gegen das er jedoch Vorbehalte hat; er würde ein Modell von dem Berliner Künstler Dankberg favorisieren
Incipit
“Rietschels Modell ist fertig”
Responsibilities
- Übertragung
- Frank Ziegler
Tradition
-
Text Source: Friedrich Wilhelm Jähns und Max Jähns. Ein Familiengemälde für die Freunde, ed. by Karl Koetschau, Dresden 1906, pp. 391 ,
Commentary
-
“… von einem Berliner Künstler Dankberg”Friedrich Wilhelm (Gustav) Dankberg (1819–1866), Bildhauer und Stuckateur.