Giacomo Meyerbeer an Gottfried Weber in Mannheim
Darmstadt, Dienstag, 14. Mai 1811

Zurück

Zeige Markierungen im Text

Absolute Chronologie

Vorausgehend

Folgend


Korrespondenzstelle

Vorausgehend

Folgend

Sr. Wohlgebohren

des Herrn Licentiaten Weber

berühmten Tongelehrten

zu Mannheim

Lieber Bruder!

Papa Vogler wünscht, daß Du den einliegenden Brief an Fräulein von Reuß übergeben, und ihr zugleicher Zeit 10 Florin einhändigen mögtest, welche er Dir baldigst mit dem besten Danke erstatten wird. Zugleicher Zeit sende ich Dir auch den Brief von Hn. von Weber wieder zurück*. Hat er Dir denn seit der Zeit schon wieder einmal geschrieben? Wenn Du wieder an ihm schreibst, so lasse doch ein paar Worte von meinem Oratorium miteinfließen, und daß, wenn man eine solche Arbeit in 5 Wochen machen müßte, es wohl verzeihlich wäre, nicht pünktlich im Schreiben zu sein. Und Gänsbacher das Thier läßt denn der gar nichts von sich hören? Wie steht es denn mit Deinem "Deukalion"? Wenn ich gewiß wüßte, daß er bis zum Herbste fertig würde, so wollte ich Dir ebenso gewiß versprechen, daß ihn mein Freund Henning in Berlin in seinem Konzerte sehr gut aufführen, und Iffland ihn declamiren sollte. Aber Das würde denn doch, (unterstützt durch einige Posaunen-solo’s des großen Mannes*), den Mannheimern etwas imponiren – antworte mir doch, ob ich es dem Henning darüber schreiben soll. – Ein paar Aufsätze sind fertig, allein ich war bis jetzt noch zu faul Dir sie abzuschreiben. Sobald das geschehen ist, will ich sie Dir senden. –

Melde mir doch wenn etwas neues in Verein’ssachen vorfällt. Grüße mir Deine liebe Frau und den Bruder Dusch recht freundlich, und lebe wohl. Dein treuer Bruder Meyerbeer

Apparat

Zusammenfassung

bittet um Weitergabe eines Voglerschen Briefes u. sendet einen von C. M. von Weber an Gottfried zum Lesen geliehenen zurück; bittet Weber ein paar Zeilen über sein Oratorium zu schreiben; erkundigt sich nach Gottfrieds Deukalion und nach Gänsbacher; ein paar Vereinsaufsätze seien fertig

Incipit

Papa Vogler wünscht, daß Du den einliegenden Brief

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Eveline Bartlitz; Joachim Veit

Überlieferung

  • Textzeuge: Paris (F), Bibliothèque Nationale (F-Pn)
    Signatur: Bibl. du Conservatoire Nr. 265

    Quellenbeschreibung

    • Zusatz Gottfried Webers am Briefkopf: 11 May 14t Beantw. 16t

    Dazugehörige Textwiedergaben

    • Becker I, S. 102

Textkonstitution

  • „Aber“durchgestrichen
  • „es“durchgestrichen
  • „Dir“durchgestrichen

Einzelstellenerläuterung

  • „… Hn. von Weber wieder zurück“Vermutlich der Brief vom 30. April 1811 von Weber an Gottfried Weber, in dem er beklagt, dass Meyerbeer ihm immer noch nicht geschrieben habe.
  • „… einige Posaunen-solo's des großen Mannes“Laut Meyerbeer-Briefausgabe (Becker, Bd. 1, S. 602) meint sich Meyerbeer selbst.

    XML

    Wenn Ihnen auf dieser Seite ein Fehler oder eine Ungenauigkeit aufgefallen ist,
    so bitten wir um eine kurze Nachricht an bugs [@] weber-gesamtausgabe.de.