Heinrich Beer an Amalie Beer
Berlin, Donnerstag, 21. Juni 1821

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Liebe Mutter!

Soeben erhalte ich Dein liebes Schreiben vom 9 d und habe mich mit Deinem Brief außerordentlich gefreut. Wohl ist es schade liebe gute Mutter, daß ich hier sitzen muß, von allen entfernt, immer nur alles gute von Dir hören und nicht dabey seyn können; daß Meyer solche Achtung genießt nimmt mich keinen Augenblick Wunder, wie könnte man einem so liebenswürdigen Künstler, und besonders diejenigen die ihn genauer kennen dieselbe versagen. Gott gebe ihm zu der nächsten Carnavalsoper* Glück und Seegen, da es doch an seinem Fleiß bestimmt nicht fehlen wird; hinfliegen möchte ich um sie zu hören; wer weiß was geschieht!!!

C. M. v. Webers Oper hat hier einen überaus großen Beifall und wie ich glaube mit vollem Recht gehabt; er ist nach der Vorstellung herausgerufen worden, war aber so bescheiden die Seidler und die Eunicke mit herauszuführen und trat alsdann zurük. Er wurde mit Blumen und Gedichten beworfen. Für die ersten vier Vorstellungen sind alle Billets vergriffen*. Nach der Vorstellung war ein kleines Souper bey Jagor wo Gubitz mit der Frau Lauska Rungenhagen, Lichtenstein die Meyer[,] Betty und ich waren*. Einl: das Repertoir.—.

Großmutter die sehr wohl ist Tante Mosson Betty laßen tausendmal grüßen. Das Kind umarmt Dich lebe wohl Dein Heinrich Beer

Apparat

Zusammenfassung

wünscht Meyerbeer zur nächsten Karnevalsoper Glück und berichtet kurz über die erfolgreiche Erstaufführung des Freischütz und das anschließende Souper bei Jagor

Incipit

Soeben erhalte ich Dein liebes Schreiben vom 9 d

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Eveline Bartlitz; Joachim Veit

Überlieferung

  • Textzeuge: Berlin (D), Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung (D-B)
    Signatur: N. Mus. Nachl. 97, C/23

    Quellenbeschreibung

    • 1 Bl. (1 b. S. o. Adr.)
    • In der Mitte der Rectoseite von fremder Hand: „No 110“
    • Von fremder Hand Rötelunterstreichungen der Namen Weber, Seidler und Eunicke

    Dazugehörige Textwiedergaben

    • Becker (Meyerbeer), Bd. 1, S. 429 (nur Auszug)

Textkonstitution

  • „Gedichten“nach dem Wort „Gedichte“ eine Anmerkung von fremder Hd. (Blei): „Anspielungen auf Spontini

Einzelstellenerläuterung

  • „Carnavalsoper“L’Esule di Granata. Uraufführung Milano (Scala) 12. März 1822.
  • „vergriffen“Uraufführung am 18. Juni 1821; die nächsten drei Vorstellungen am 20. und 22. Juni sowie 4. Juli 1821.
  • „… , Betty und ich waren“Vgl. Tagebuch-Eintragung unter dem 18. Juni 1821.

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