Julius Benedict an Friedrich Wilhelm Jähns
London, Mittwoch, 14.
August 1872
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- 1870-04-15: an Jähns
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Hätte ich nicht eine fast beispiellose Londoner Saison durch zu machen gehabt, so wäre Ihr erstes so liebenswürdiges und freundschaftliches Schreiben schon seit langer Zeit beantwortet, aber leider ist es mir unmöglich mit ununterbrochenen Beschäftigungen von 8 Uhr Morgens bis 3 und 4 Uhr nach Mitternacht oft selbst den dringendsten geschäftlichen Anforderungen zu genügen – und dadurch kommt meine Korrespondenz immer mehr in Rückstand.
Ihre vortreffliche Lebensskizze Weber’s – Multissimum in parvo – enthält die Haupt-Momente seiner künstlerischen Laufbahn und giebt zugleich ein treues Bild des trefflichen Mannes – als solcher.
Noch immer ist das Schicksal meiner von Hrn. v. Hülsen angenommenen Oper nicht entschieden*. – Sollte das Werk wirklich zur Aufführung in Berlin kommen, so hoffe ich Sie dort im Laufe des Herbst’s begrüßen zu können.
Beiliegend das einzige Mscpt von Weber (Canti firmi für Uebungen)* welches ich vorfinden konnte.
Mit achtungsvollster
Ergebenheit
Ihr
J. v. Benedict
Apparat
Zusammenfassung
Schenkt J. das einzige Ms Webers, das er besitzt aus seiner Schülerzeit bei ihm: Canti firmi und dankt für die Übersendung der Lebensskizze Webers von Jähns und stellt in Aussicht, dass er vermutlich im Herbst nach Berlin kommen werde zur Aufführung einer seiner Opern und sie sich bei dieser Gelegenheit treffen könnten.
Incipit
„Hätte ich nicht eine fast beispiellose Londoner Saison“
Verantwortlichkeiten
- Übertragung
- Eveline Bartlitz; Joachim Veit
Überlieferung
-
Textzeuge: Berlin (D), Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung (D-B)
Signatur: Weberiana Cl. I, 28 (Beilage)Quellenbeschreibung
- 1 DBl. (3 b. S. o. Adr.)
Dazugehörige Textwiedergaben
-
„Verzeihung für den schlimmen Frager!“ Der Briefwechsel zwischen Friedrich Wilhelm Jähns und Julius Benedict, in: Weberiana. Mitteilungen der Internationalen Carl-Maria-von-Weber-Gesellschaft e. V., Heft 20 (2010), S. 91–92 ,