Georg Joseph Voglers Orgel für die Michaelskirche in München

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In München wird nach dem Voglerschen Simplifikatiens-Systeme* für die große königliche Hofkirche zum heil. Michael, eine dreifache Orgel* erbauet, die von drey Organisten zugleich, von zwei Nebenorganisten ganz, gleich vom Hauptorganisten allein, ganz gespielt werden kann. Dieses Triorganon erhält 13 Manualle, 3 Pedale, 980 Tasten und 144 klingende Stimmen, zwei Bässe, 48 Fuß Ton, einen Baß 32 Fuß Ton, fünf Bässe, 24 Fuß Ton.

Apparat

Generalvermerk

Zuschreibung: zu den Korrespondenz-Nachrichten in der Kaiserlich Königlich privilegirten Prager Oberpostamtszeitung vgl. Weber-Studien, Bd. 4/1, Vorwort, S. 56

Kommentar: Vogler reiste erst 1812 nach München, wo er die Orgel am 1. November 1812 selbst einweihte; vgl. 1812-V-51. Zum Umbau vgl. Musicalische Zeitung für die österreichischen Staaten, Jg. 1, Nr. 15 (15. November 1812), S. 116, und AmZ, Jg. 14, Nr. 43 (21. Oktober 1812), Sp. 707. Dieser Bericht wurde – möglicherweise auf Initiative von G. Weber – nachgedruckt in: Hamburgische Unterhaltungs-Blätter, Jg. 7, Nr. 91 (11. November 1812), Sp. 727, und AMZ, Jg. 15, Nr. 2 (13. Januar 1813), Sp. 34–40. Gänsbacher selbst entnahm die Daten möglicherweise einem Artikel über den Triorganon-Plan, der unter dem Titel Extrait d’une lettre de Munic adressée au Professeur Bürmann, Directeur de l’Académie de Commerce à Mannheim in den Nouvelles Littéraires et Politiques, Nr. 95 (5. April 1810) erschienen war und den er vermutlich durch Vogler kannte.

Entstehung

Überlieferung

  • Textzeuge: K. K. privilegirte Prager Oberpostamtszeitung, Jg. 118 (2. Oktober 1811), S. 469

    Einzelstellenerläuterung

    • Simplifikatiens-Systemerecte „Simplifikations-Systeme“.
    • „Voglerschen Simplifikatiens-Systeme“Zu Voglers Simplifikations-System vgl. Emile Rupp, Abbé Vogler als Mensch, Musiker und Orgelbautheoretiker unter besonderer Berücksichtigung des sog. ‚Simplificationssystems‘, Kassel 1922 bzw. Hertha Schweiger, Abbé Voglers Simplifikationssystem und seine akustischen Studien, in: Kirchenmusikalisches Jahrbuch, Jg. 29 (1935), S. 72–123.
    • „dreifache Orgel“Das Projekt einer großen Orgel mit drei Spieltischen in der Kirche zu St. Michael scheiterte. Nach langen Verhandlungen wegen des entstandenen finanziellen Schadens erzielte Vogler im Frühjahr 1813 einen Vergleich. In einem Brief an Gänsbacher vom 23. Juni 1813 spricht er von der Nicht-Vollendung der akkordirten großen Orgel zu 3 Spieler, Triorganon mit 13 Klaviere und 12 Duzent Register, 5 Klaviere für den Organisten A, und 72 Register, 4 Manuale und 36 Reg. für B und C. Vgl. dazu auch die Bemerkung von Adalbert Schulz, Die St. Michaels-Hofkirche in München. Festschrift zum dreihundertjährigen Jubiläum der Einweihung, München 1987, S. 87.

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