Friedrich Wilhelm Jähns an Marie Lipsius in Leipzig
Berlin, Samstag, 7. Februar 1885
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Hochverehrtes Fräulein!
Obwohl schon über zwei Monate seit meinem letzten Briefe an Sie vergangen sind, in welchem ich die Hoffnung wenigstens aussprach, Ihre Wünsche auf die Weber’schen Briefe erfüllen zu können – so habe ich jetzt doch die Überzeugung gewonnen, daß es mir unmöglich gemacht wird, diese Hoffnung verwirklicht zu sehen. Ich bin so sehr mit Berufsarbeiten verschiedenster Art überbürdet, daß ich (bei meiner jetzt immer merklicher wankenden Gesundheit zumal) alle neuen verwickelteren Geschäfte, | welche Forschen, ernstes Erwägen u. eifriges anhaltendes Suchen hier u. dort u. dort u. hier erfordern, von mir fern zu halten gezwungen bin, will ich mir zugleich nicht jede Aussicht rauben, meinen Nachtrag zu meinem „Weber in seinen Werken“ endlich abzuschließen.
Ich muß mich Ihrem Mißfallen auf Gnade oder Ungnade ergeben, so schmerzlich es mir ist, es auf mich herabzurufen. Wenn ich diesen Sommer nach Leipzig komme, werden Sie die Erste sein, | die ich aufsuche, um mündlich besser Ihnen darzulegen, wie ich nicht anders konnte und ich stets u. zu aller Zeit sein werdeIhr
in aufrichtiger Verehrung
ergebener
F. W. Jähns.
Apparat
Zusammenfassung
Muss Lipsius das Briefprojekt absagen wegen seiner gesundheitlichen Befindlichkeit und muss die ihm verbleibende Zeit und Kraft auf den Nachtrag verwenden. Hofft im Sommer in Leipzig ausführlich mit ihr sprechen zu können.
Incipit
„Obwohl schon über zwei Monate seit meinem letzten Briefe an Sie vergangen sind“
Verantwortlichkeiten
- Übertragung
- Eveline Bartlitz