Friedrich Kind an unbekannt
Sonntag, 30. Mai 1819
Einstellungen
Zeige Markierungen im Text
Kontext
Absolute Chronologie
Vorausgehend
- 1819-05-29: an Chézy
- 1819-05-07: von Weber
Folgend
- 1819-07-25: an Rochlitz
- 1819-06-26: von Weber
... Das neueste, was ich vollendet, ist eine, in Auftrag des Hofs geschriebene deutsche Oper, welche Maria von Weber componieren soll. Leider wurde dieser, da ich, um ihm recht viel Zeit zu lassen, einen Monat lang fast unablässig gearbeitet hatte, und meinerseits völlig fertig war, bedeutend krank, u. geneset erst jetzt in Pillnitz ziemlich langsam. Doch hoffen wir wohl, es wird alles noch gut gehen zumal er zum Behuf dieser Composition von allen übrigen Dienstleistungen völlig befreit ist*. Dass ich bei dieser Arbeit mancherlei zu berücksichtigen hatte, auch ... lieber ein Schauspiel gedichtet hätte, bedarf keiner Anführung. Indess mit Lust und Liebe lässt sich viel zwingen und ich bin selbst erst begierig, einmal eine mir gedichtete Oper zu hören u. zu sehen. Da werde ich erst die Musik verstehen, was sonst nicht bei allen Opern mein Fall ist. Meine Cantaten* haben mir oft Vergnügen gemacht, ob ich gleich, wenn ich componieren könnte, noch manches anders gemacht hätte...
Apparat
Zusammenfassung
zur Entstehung von Webers Freischütz
Verantwortlichkeiten
- Übertragung
- Eveline Bartlitz
Überlieferung
-
Textzeuge: Verbleib unbekannt
Provenienz
- Sammlung Oskar Planer-Lützen, Auktion Meyer & Ernst und Adolf Weigel, Leipzig 14.-16. April 1932, Nr. 436
Einzelstellenerläuterung
-
„… übrigen Dienstleistungen völlig befreit ist“Weber hatte bis Mai 1819 erst fünf Nummern vom Freischütz im Entwurf skizziert; vgl. Komm. im Brief von Kind an unbekannt vom 14./22. Juli 1817 sowie TB-Einträge vom 17., 21., 22. April 1818 und 13. März 1819.
-
„… mein Fall ist. Meine Cantaten“Möglicherweise die von Weber vertonten Texte zur Annentags-Kantate, Natur und Liebe sowie die Jubel-Kantate gemeint.