Verzeichnis der von Caroline von Weber an Giacomo Meyerbeer entliehenen Musikalien (vermutlich 1837)
Verzeichniß der Musikalien welche Frau Kap: von Weber Herrn Meyerbeer durch H Kaskel geschickt hat um nachzusehen ob etwas davon für die Ergänzung der Weberschen Oper „die 3 Pinto’s“ zu gebrauchen ist
Paket I
1) Jubelcantate. – . 2) Lieder und 4stimmige Lieder* – 3) Scene u Arie zur Oper Helene – 4) 5 Gesänge* – 6)* Ouverture zur Oper Rübezahl – 7) Ouverture und Musik zum Schausp: Liebe um Liebe 8) Romanze zum Schauspiel Diana ... – 9) Gran Concerto Eb pel Clarinetto – 10) Tanz und Gesang zum Schauspiel Anglade – 11) Scena e Aria composto pel Sig. Weixelbaum – 12) Concertino pel Clarinetto – 13) Sc: e Aria d’Atalia – 14) Mayenblümlein – 15) Um Rettung bietet die Jungfrau, (Arie) – 16) JubelOuvertür – 17) Hymne von Rochliz – 18) Natur und Liebe –
2t Paket
19 und 20‡ 19) Peter Schmoll (2 Bände) – 20) Schottische NationalGesänge* – 21) Clarinett Concert (Fmoll) 22) Die Temperamente (Lieder)* – 23) An Sie – 24) 21 Gesänge* – 25) 6 Gesänge* – 26) Volkslieder* 27) 3 Canzonetten* – 28) Liederkranz*.
Apparat
Generalvermerk
Eigentlich war die Übersendung von Musikalien Webers an Meyerbeer in Zusammenhang mit dessen geplanter Vollendung der Pintos-Entwürfe schon 1836 vorgesehen, kam aber erst 1837 zustande; vgl. Caroline von Webers Briefe an Amalie Beer (um den Jahreswechsel 1836/37) und an das Ehepaar Jähns (3. Januar 1837). In diesem Zusammenhang dürfte die vorliegende Liste entstanden sein, die inhaltlich nicht gänzlich identisch mit der Liste für die Rückgabe 1852 ist.
Entstehung
vermutlich 1837
Verantwortlichkeiten
- Übertragung
- Frank Ziegler
Überlieferung
Textkonstitution
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„19 und 20“durchgestrichen
Einzelstellenerläuterung
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„… 2) Lieder und 4stimmige Lieder“Möglicherweise ist die in der Rückgabe-Liste von 1852 erwähnte Sammlung der Sechs Gesänge op. 23 gemeint (wohl der Erstdruck, Berlin: Schlesinger, VN: 54), die vier einstimmige und zwei vierstimmige Lieder enthält, möglicherweise aber auch mehrere verschiedene Hefte, so etwa das sogenannte „grüne Heft“ mit Webers Liedautographen, das Meyerbeer am 28. Dezember 1839 an F. W. Jähns übersandte.
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„… 4) 5 Gesänge – 6)“Die Zahl 5 wurde wohl versehentlich übersprungen.
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„… Sie – 24) 21 Gesänge“Möglicherweise erhielt Meyerbeer leihweise das sogenannte erste „weiße Lieder-Heft“ aus dem Besitz des mit der Familie von Weber befreundeten Friedrich Wilhelm Brauer, das „Ein und Zwanzig Gesänge“ von Weber in Abschriften umfasste. In der Rückgabe-Liste von 1852 ist abweichend von 25 Gesängen die Rede. Dessen Ausleihe an Meyerbeer bestätigt ein Brief Brauers an F. W. Jähns vom 13. November 1867.
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„… Gesänge – 25) 6 Gesänge“Wenn die Gesänge op. 23 bereits unter Posten 2 gemeint sind (s. d.), dann kämen hier noch zwei Zyklen mit je sechs Liedern in Betracht: op. 80 (Erstdruck Berlin: Schlesinger, VN: 1213) oder op. 15 (Erstdruck Bonn, Köln: Simrock, VN: 877); wobei die Rückgabe-Liste von 1852 eher für op. 80 spricht.
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„… 6 Gesänge – 26) Volkslieder“Laut Rückgabe-Liste von 1852 ist das Heft op. 64 gemeint; offenbar der Erstdruck (Berlin: Schlesinger, VN: 1166).
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„… 26) Volkslieder 27) 3 Canzonetten“Laut Rückgabe-Liste von 1852 vermutlich die gedruckte Ausgabe von Hofmeister, Leipzig (VN: 411).
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„… 3 Canzonetten – 28) Liederkranz“In Gombarts Sammlung Lieder Kranz erschienen sowohl in Jg. 1 (1821/22) als auch Jg. 2 (1826) Lieder und Opern-Nummern von Weber. Ob hier ein Einzelheft, ein Jg. oder die komplette Sammlung gemeint war, bleibt unklar; in der Rückgabe-Liste von 1852 findet sich kein entsprechender Eintrag.