Adolph Martin Schlesinger an Johann August Böhme in Hamburg
Berlin, Freitag, 20. Oktober 1826

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Herrn Boehme in Hamburg

Gestern ist hier bei den Musikhändlern Lischke und Hoffmann & Wolff, die hier in Berlin nachgedruckte Ouverture des Oberon (Preis 8 ggr oder 10 sgr) von dem Gerichte in Beschlag genommen worden und es ergab sich aus den Büchern, daß Sie von den Herrn Hoffmann & Wolff 30 Expl. erhalten haben. Ich gestehe daß mich solche Verfahrungsart auch von Ihnen sehr wundert, sind Sie so Ihres Versprechens eingedenk? Sie wissen daß ich stets mit der größten Schonung gegen Sie handelte, laut Erkenntniß in Leipzig sollten Sie mir 75 Expl. des Weber’schen Pollacca brillante und der Aufforderung zum Tanze bezahlen, ich habe bis jetzt noch nichts davon verlangt, weil mir daran gelegen mit allen meinen Korrespondenten im besten Verhältniß zu stehen; Sie scheinen aber stets gegen mich handeln zu wollen und Sie würden mich wenn Sie so fortfahren, zwingen, öffentlich gegen Sie aufzutreten, welches mir sehr leid wäre. Ich weiß daß auch in Braunschweig eine Ouverture mit der Adresse London erschienen und davon sagt man haben Sie auch Expl erhalten. Ich hoffe Sie werden dieselben sogleich zurücksenden und Ihren Bedarf des Oberon wie Herr Cranz nur von mir beziehen. Uebrigens abgesehen davon, daß der Verkauf des Nachdrucks unrechtlich ist, gewinnen Sie bei 12 gr mehr als bei 8 ggr.

[ohne Unterschrift]

Apparat

Zusammenfassung

gestern sei in Berlin ein Nachdruck der Oberon-Ouvertüre in Beschlag genommen worden; laut Büchern habe auch er Exemplare erhalten; erinnert ihn an frühere offene Weber-Rechnungen und bittet um Rücksendung der unrechtmäßigen Exemplare; er solle (wie Cranz) den Bedarf bei ihm decken

Incipit

Gestern ist hier bei den Musikhändlern Lischke

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Eveline Bartlitz; Joachim Veit

Überlieferung

  • Textzeuge: Entwurf: Erzhausen (D), Archiv des Verlags Robert Lienau (D-ERZrl)
    Signatur: Kopierbuch Schlesinger 1826–1833, S. 71–72

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