Carl Maria von Weber an Johann Friedrich Lortzing in Weimar
Prag, Sonntag, 24. April 1814

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S: Wohlgebohren

Herrn F: Lorzing

Mitglied des HofTheaters

zu

Weimar

Neue Straße

No: 7.

Wohlgebohrener Herr und Freund!

Verzeihen Sie daß Unpäßlichkeit und überhäufte Geschäfte mich hinderten, Dero geehrtes Schreiben früher zu beantworten, und Ihnen zugleich zu beweisen wie schmeichelhaft und angenehm mir das Zutrauen ist das Sie mir schenken.

Ihre Fächer sind, streng genommen, bey unsrer Bühne besezt; doch würde es einem so verdienten KünstlerPaare nicht an Gelegenheit und Plaz sich auszuzeichnen fehlen.

Die Ersten Gagen sind 1500 – 2000 ƒ W: W:

Wie es sich im Verhältniß zu Weimar lebt ist schwer zu bestimmen, und möchte wohl im Ganzen auf Eines herauskommen.

Der GeldCours ist sehr abwechselnd, und dafür kein gewißer Maaßstab anzunehmen. doch haben wir nach den neusten ZeitEreignißen die gegründetste Hoffnung zu vollkommenster Beßerung.

Aus dieser offenen, und wahren Beantwortung | Ihrer gestellten Fragen, können Sie nun sich beurtheilen, in wie fern Ihnen ein Engagement bey Uns annehmbar sein würde.

Ich habe Ihrem Wunsche gemäß mit Niemand darüber gesprochen, und würde mich persönlich herzlich freuen Sie in meiner Nähe zu wißen indem ich alles dazu beyzutragen suchen würde Ihnen Ihren Aufenthalt angenehm zu machen. Das beste ist Sie treten mit dem Director Liebich geradezu in Unterhandlungen.

Indem ich Sie bitte mich Ihrer Gattin aufs beste zu empfehlen habe ich die Ehre mit aller Achtung zu sein E: Wohlgebohren ergebenster Diener
C: M: vonWeber

Apparat

Zusammenfassung

antwortet Lortzing auf dessen Anfrage wegen einer Anstellung des Ehepaars Lortzing in Dresden; würde ihr Kommen sehr begrüßen, auch wenn ihre Fächer streng genommen besetzt seien; Information über Finanz- und Lebensverhältnisse; bewahrt Stillschweigen und empfiehlt ihm, sich an Liebich zu wenden

Incipit

Verzeihen Sie daß Unpäßlichkeit und überhäufte Geschäfte

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Eveline Bartlitz; Joachim Veit

Überlieferung

  • Textzeuge: Dresden (D), Sächsisches Hauptstaatsarchiv (D-Dla)
    Signatur: Nachlaß Carl August Röckel, Nr. 13
    vormals: Amtsgericht Dresden
    Signatur: Nr. 1633, Bl. 7/8

    Quellenbeschreibung

    • 1 DBl. (3 b. S. einschl. Adr.)

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