Carl Maria von Weber an Carl Bertuch in Weimar
Prag, Dienstag, 26. April 1814

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S: Wohlgebohren

Herrn Carl Bertuch

Herzogl: HofKammer Rath

zu

Weimar

Verehrtester Freund!

Ihren lieben Brief vom 24t März erhielt ich eben als ich mit Friesel bedekt im Bette lag*, und seitdem habe ich mich noch nicht ganz erhohlt.      Notizen und Aufsäzze für Ihren Zwek liegen beinah vollendet da, und ich werde die Ehre haben sie Ihnen nächstens zu übersenden*. Freund Gänsbacher hat seit Jahr und Tag seinem Vaterlandstriebe gefolgt, und ist mit Verzichtung auf eine angenehme ruhige Existenz unter die Tyroler Jäger gegangen bey denen er jezt als Hauptmann steht.

Vielleicht habe ich das Vergnügen Sie diesen Sommer zu sehen, wenn anderst die Großfürstin Marie in Weimar bleibt. ich bitte Sie mir über diesen Punkt so genau als möglich Auskunft zu geben.

Meine Oper Silvana ist bey Ihnen gegeben*. ich habe /: unter uns gesagt :/ wegen Berichtigung des Honorars an Fr: v: Heigendorf und H: KapellMstr Müller geschrieben, aber von beyden noch keine Antwort erhalten. Wollten Sie wohl gelegentlich lezteren daran errinnern?

Sie sehen ich sündige auf Ihre mir so oft bewiesene Güte und Gefälligkeit.

Empfehlen Sie mich herzlichst Ihrem verehrten H: Vater und allen Bekannten, und seien Sie der vollkommensten Hochachtung überzeugt Ihres
Freundes
vWeber

Fleischhakker Plaz No: 681.

Apparat

Zusammenfassung

erwähnt Krankheit, Gänsbachers Beförderung und bittet um Nachforschungen wegen des Weimarer Silvana-Honorars

Incipit

Ihren lieben Brief vom 24t März erhielt ich eben als ich

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Eveline Bartlitz; Joachim Veit

Überlieferung

  • Textzeuge: Weimar (D), Klassik Stiftung Weimar, Goethe- und Schiller-Archiv (D-WRgs)
    Signatur: GSA 6/3033, 4

    Quellenbeschreibung

    • 1 Bl. (2 b. S. einschl. Adr.)

    Dazugehörige Textwiedergaben

    • John, Hans: „Carl Maria von Weber – Unveröffentlichte Briefe an Carl Bertuch und Johann Friedrich Rochlitz“ in: Sächsische Heimatblätter 1977, Heft 5, S. 223–224
    • John, Hans: „Carl Maria von Weber – Unveröffentlichte Briefe“ in: BzMw 20.Jg. (1978), S. 191–192

    Einzelstellenerläuterung

    • „… Friesel bedekt im Bette lag“Zur Krankheit vgl. Webers Tagebuchnotizen ab dem 1. April 1814; der Brief kam am 2. April an.
    • „… sie Ihnen nächstens zu übersenden“Beiträge Webers zu Bertuchs Journal für Literatur, Kunst, Luxus und Mode sind aus der nachfolgenden Zeit nicht bekannt.
    • „… Silvana ist bey Ihnen gegeben“Weimarer Erstaufführung am 17. Februar 1814, Wiederholungen am 19. Februar und 26. März 1814; vgl. die Theaterzettel im Landesarchiv Thüringen, Bestand Kunst und Wissenschaft – Hofwesen Nr. A 10419/2, Blatt 76, 77 und 93.

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