Carl Maria von Weber an August Gottlieb Klengel in Leipzig (Entwurf)
Dresden, Freitag, 4. Juli 1817
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Kontext
Absolute Chronologie
Vorausgehend
- 1817-07-03: an Schmidl
- 1817-07-04: von Klengel
Folgend
- 1817-07-04: an Weber
- 1817-07-07: von Weber
Korrespondenzstelle
Vorausgehend
- 1817-07-03: an Klengel
- 1817-07-04: von Klengel
Folgend
Ew. Wohlgeboren Schreiben nebst der Rolle des Floresky erhalte ich so eben mit Verwunderung, und muß Sie bitten, sich etwas genauer zu erklären. Wir haben die Oper Lodoiska eigends für Sie einstudirt; Sie wissen das, erhalten und behalten die Parthie; ich zeige Ihnen an, daß die Oper so weit vorgerückt ist, um sie geben zu können, und ohne alle weitere Erklärung brechen Sie das Ganze ab und schikken die Rolle mit einigen, verbissenen Verdruß verrathenden Zeilen zurück*. Glauben Sie, daß man auf diese Weise mit einer königl. Theater-Intendanz sich benehmen kann?
Ich ersuche Sie also höflichst u. freundlichst um eine anderweitige und anständige Erklärung und bin mit aller Achtung –
Dresd. d 4 July.
(1817.)
Apparat
Zusammenfassung
habe Brief Klengels nebst Rolle des Floresky soeben erhalten; nachdem „Lodoiska“ eigens für ihn einstudiert worden sei, könne Klengel nicht ohne weiteres absagen; bittet nachdrücklich um eine Erklärung
Verantwortlichkeiten
- Übertragung
- Eveline Bartlitz; Joachim Veit
Überlieferung in 2 Textzeugen
-
1. Textzeuge: Entwurf: In Privatbesitz
Quellenbeschreibung
- eigenhändiger Entwurf 1 Bl. (1 b. S., 7,5 x 20,5 cm), wohl von Max Maria von Weber aus den Briefentwürfen herausgeschnitten
- Provenienzvermerk am Fuß der Seite: „Von Hofrath Falkenstein eingesandt“ verso: erläuternde Echtheitserklärung von F. W. Jähns vom 6. Januar 1878
Provenienz
- Stargardt Kat. 699 (16./17. April 2013), Nr. 802
- ebd. Kat. 301 (1930), Nr. 118
- ebd., Kat. 292 (1929), Nr. 141
- Henrici Kat. 138 (14./15. August 1928), Nr. 811
-
2. Textzeuge: Kopie: Berlin (D), Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung (D-B)
Signatur: Weberiana Cl. II B, 4, Nachtrag, Nr. 41, S. 975Quellenbeschreibung
- Abschrift von Friedrich Wilhelm Jähns
- unter der Kopie notierte F. W. Jähns: „Das Original dieses Brief-Entwurfs ist im Besitz (Angabe fehlt)“
Einzelstellenerläuterung
-
„… verbissenen Verdruß verrathenden Zeilen zurück“Die Oper erlebte ihre Dresdner Erstaufführung am 1. August 1817 mit G. Bergmann in der Partie des Floresky; vgl. den Aufführungsbericht.