Carl Maria von Weber an Carl Graf von Brühl in Berlin
Dresden, Dienstag, 10. April 1821

Zurück

Zeige Markierungen im Text

Absolute Chronologie

Vorausgehend

Folgend


Korrespondenzstelle

Vorausgehend

Folgend

Hochgebohrner Herr Graf!
Hochverehrtester Herr General Intendant.

Dem Wunsche H: Boucher’s* zur Folge, nehme ich mir die Freyheit, ihn Ew. Hochgebohren Theilnahme und Schuz ihn mit seiner Gattin bestens zu empfehlen.

Er ist in seiner Art gewiß einer der erstaunungswürdigsten Violinspieler, deßen Kühnheit und Fertigkeit Bewunderung verdient.      Sein Feuer kann ihn zuweilen zu weit führen, aber demohngeachtet weiß er auch seinem Adagio Schmelz zu geben. Seine Gattin zeichnet sich durch ein selten solides Spiel auf Harfe und Pianoforte aus.

Seine auffallende Ähnlichkeit mit dem Bewohner der Insel Helena ist merkwürdig.

Beide leben ganz in ihrer Kunst, und gedenken geraume Zeit in Deutschland zuzubringen, ehe sie nach Paris zurükkehren.

Ich weiß, wie viel und oft lhre Güte in Anspruch genommen wird; kann man es aber wohl einem Künstler versagen, auf diese hoffen zu dürfen?

Mit vollkommenster Verehrung Ew. Hochgebohren herzlich ergebenster
CMvWeber

Apparat

Zusammenfassung

Empfehlungsschreiben für den Violinvirtuosen Boucher und dessen Frau

Incipit

Dem Wunsche Herrn Boucher’s zufolge, nehme ich mir die Freiheit

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Joachim Veit

Überlieferung

  • Textzeuge: In Privatbesitz

    Quellenbeschreibung

    • 1 S.
    • Am Kopf beschnitten
    • auf der Rectoseite unter der Anrede e. Vermerk von Brühl: „Ad Acta | B“ und darunter von fremder Hand (rote Tinte): „Z. R. d. 22ten April 21.“

    Provenienz

    • Stargardt Kat. 708 (10./11. März 2020), Nr. 784
    • Schneider/Tutzing Kat. 192 (1975), Nr. 204

    Dazugehörige Textwiedergaben

    • Kopie: D-B, Weberiana Cl. II B, 1. a., Nr. 28, S. 30
    • Kaiser (Brühl), S. 32–33 (Nr. 30)

Textkonstitution

  • „ihn“durchgestrichen

Einzelstellenerläuterung

  • „H: Boucher's“Der Geiger Alexandre-Jean Boucher hielt sich mit seiner Gattin Celeste seit 10. März in Dresden auf. Weber war ihnen bei der Vorbereitung und Durchführung ihres Konzerts vom 3. April behilflich; vgl. Tagebuch und die Konzertanzeigen in den Dresdner Anzeigen, Nr. 35 (28. März 1821), Sp. 492–493, Nr. 36 (30. März 1821), Sp. 501–502 und Nr. 37 (2. April 1821), Sp. 514–515 und Nr. 38 (4. April 1821), Sp. 521–522; vgl. Anzeigen.

    XML

    Wenn Ihnen auf dieser Seite ein Fehler oder eine Ungenauigkeit aufgefallen ist,
    so bitten wir um eine kurze Nachricht an bugs [@] weber-gesamtausgabe.de.