Carl Maria von Weber an Carl Friedrich Peters in Leipzig
Dresden, Donnerstag, 31. Juli 1823

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S. Wohlgeboren Herrn C. F. Peters

berühmtem Musik-Verleger

zu Leipzig.

Meinen besten Dank für die Sendung der 6 Exemplare Konzertstük. Die Schönheit der Ausgabe hat so viel ich weiß auch den vollen Beifall Ihrer Königl: Hoheit der Prinzessin Auguste erhalten*. Ich muß Ihnen aufrichtig sagen, daß ich bei Verkauf des Klavier Auszuges der Pintos einmal etwas vorsichtiger zu Werke gehen muß, als ich bisher sehr zu meinem Nachtheile gethan.      Wenn ich bedenke, wie wenig Vortheil ich vom Freischützen gezogen habe*, und wie sehr ich mich abermals bei der Euryanthe habe von meiner Gutmüthigkeit hinreißen lassen*, so ist es wahrlich hohe Zeit daß ich einlenke. Sagen Sie mir offenherzig, was Sie glauben an die Pintos wenden zu können, da Sie als Sachkennender Verleger ein solches Geschäft am besten beurtheilen können.

Es ist freilich fast vermessen von mir, jezt schon davon zu sprechen, da ja das Glück der Oper noch sehr zweifelhaft ist, aber Sie wünschen es, und Anfragen sind auch schon von andern Seiten genug an mich ergangen. Daß ich von Herzen gern mit Ihnen zu thun habe, können Sie versichert sein.

Mit freundschaftlichster Achtung C M v Weber.

Apparat

Zusammenfassung

dankt für sechs Exemplare des Konzertstücks, lobt den schönen Druck, will beim Verkauf des Klavierauszugs der Pintos vorsichtiger sein als bisher; bittet daher Peters um ein Angebot

Incipit

Meinen besten Dank für die Sendung der

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Joachim Veit

Überlieferung

  • Textzeuge: Kopie: Berlin (D), Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung (D-B)
    Signatur: Weberiana Cl. II B, 1. b., Nr. 28, S. 72f.

    Quellenbeschreibung

    • Abschrift nach Original von F. W. Jähns
    • Am Ende der Abschrift Notiz von F. W. Jähns:„Pet. antw. 6. Aug.“

    Dazugehörige Textwiedergaben

    • Hirschberg77, (Nr. 57), S. 41f.

    Einzelstellenerläuterung

    • „… Hoheit der Prinzessin Auguste erhalten“Das Belegexemplar hatte Weber laut Tagebuch am 9. Juli erhalten, am 12. Juli als Widmungsexemplar mit Atlas-Einband versehen und am 24. Juli überreichen lassen.
    • „… ich vom Freischützen gezogen habe“Zu Schlesingers Preisgebot für den Freischütz-Klavierauszug vgl. seinen Brief an Weber vom Frühjahr 1820, zu den Zahlungen die Tagebuchnotizen vom 24. Juli, 9. September und 4. Dezember 1820.
    • „… von meiner Gutmüthigkeit hinreißen lassen“Laut Brief an seine Frau vom 15./16. März 1822 hatte Weber für den Euryanthe-Klavierauszug am 15. März mit Steiner einen Preis von 150 Dukaten ausgehandelt; im Tagebuch ist der Abschluss nicht festgehalten.

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