Carl Maria von Weber an Carl Graf von Brühl in Berlin
Dresden, Mittwoch, 7. Januar 1824
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Alles, was Sie mir sagen u. thun, trägt stets das Gepräge der schützenden Sorgfalt u. Güte, die ich von jeher an Ihnen, mein innig verehrter Herr Graf, zu verdanken gewohnt bin.
Euryanthe wird noch diese Woche nach Berlin die Reise antreten. So sehr ich wünsche, daß sie baldigst dort die Bühne betrete, so finde ich es doch fast noch wünschenswerther, daß der Alcidor des gefeierten Mannes vorher gegeben sei.
Die Rollen könnten aber wohl unterdessen vertheilt werden? Über die Besetzung waren wir ja wohl schon einverstanden.
Euryanthe Seidler
Eglantine Schulz
Adolar Bader
Lysiart Blume
König Hildebrand.
Nun habe ich noch eine Bitte. Fr. v. Chezy hat sich so feindlich gegen mich gestellt*, daß ich nach meiner Handlungsweise alles thun werde, ihr Böses mit Gutem zu vergelten. Ich habe ihr versprochen, ein eigenes Honorar für die Dichterin in Anspruch zu nehmenT. Dürfte ich um baldige Bestimmung u. Einsendung desselben an mich ergebenst bitten?
Die arme Euryanthe wird übrigens viel auszustehen haben. Ja nun — wie Gott will!
Mit inniger Anhänglichkeit u. Hochachtung Ew. Hochgeb.
ganz ergebenster Freund u. Diener
C. M. von Weber.
Apparat
Zusammenfassung
kündigt Übersendung der Euryanthe-Partitur an; Vorschläge zum Zeitpunkt der Aufführung und zur Besetzung; erwähnt feindliche Haltung der Chézy und bittet um Honorar für die Dichterin
Incipit
„Alles, was Sie mir sagen und tun“
Verantwortlichkeiten
- Übertragung
- Eveline Bartlitz; Joachim Veit
Überlieferung in 2 Textzeugen
Themenkommentare
Textkonstitution
Übertragung nach Abschrift von Ida Jähns
Einzelstellenerläuterung
-
„… so feindlich gegen mich gestellt“Vgl. ihre Publikationen in der Wiener Theaterzeitung (8. November 1823) sowie der dortigen Modenzeitung (15./18. November 1823).