Carl Maria von Weber an Hinrich Lichtenstein in Berlin
Dresden, Donnerstag, 30. Juni 1825
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S Wohlgebohren
dem Herrn Profeßor
Director des zoologischen Museums pp
Herzliebster Bruder!
Die Ärzte schikken mich fort. Sonntag d: 3t July reise ich nach Ems bei Coblenz wo ich gegen d: 15t einzutreffen hoffe, und 4 Wochen bleibe, so daß ich Ende August wieder zu Hause bin, und — Gott gebe, geheilt von dem fatalen beängstigenden Halsübel. Voriges Jahr hat man meinen Unterleib ins Baad geschikt, dieses Jahr den Oberleib, — das Ganze nun ins Grab zu schikken, würde ich mir doch noch für einige Zeit verbitten müßen.
Hast du Zeit so laße mich in Ems etwas von dir hören. ich brauche Erheiterung, und deine Briefe gehören zu meinen schönsten Freuden.
Ueber die Euryanthe wirst du einem ausführlichen Aufsaz von Wendt im hiesigem Littera: Merkur finden.
Man spricht noch immer hier viel davon daß sie d: 3t August in Berlin gegeben werden solle*. das verhüte der Himmel, denn ohne mich, und wieder so in kurzer Zeit zusammen gejagt. — Brühl ist ganz verstummt —
Ich danke für die freundliche Aufnahme Hausers, schade daß du ihn nicht gehört hast*.
Weib und Kinder sind gesund, hoffentlich bei dir auch. die nahe Abreise macht mir so viel zu thun, daß ich den Kopf ganz wüst habe, verzeihe daher dieses Brief Fragment, und behalte lieb deinen alten treuen Weber. Dresden d: 30t Juny 1825.
Apparat
Zusammenfassung
Incipit
„die Ärzte schikken mich fort“
Verantwortlichkeiten
- Übertragung
- Eveline Bartlitz; Joachim Veit
Überlieferung
-
Textzeuge: Berlin (D), Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung (D-B)
Signatur: N. Mus. ep. 1513Quellenbeschreibung
- 1 Bl. (2 b. S. einschl. Adr.)
- PSt: DRESDEN | 30. Jun. 25
Provenienz
- Stargardt, Der Autographensammler, N. F. Jg. 9, Nr. 2 (Dezember 1959) [= Nr. 546 der Gesamtfolge], Nr. 591
- Dorotheum, 3.AA (13.Dez. 1922), Nr. 129