Anzeige über „Zwölf vierstimmige Gesänge“ op. 16, Abt Vogler gewidmet, von Gottfried Weber

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Zwölf vierstimmige Gesänge, für zwei Soprane, Tenor und Baß, mit begleitendem Pianoforte, dem Herrn Abt Vogler etc. Δ gewidmet von Gottfried Weber. Augsburg, in der Gornbartschen MusikhandlungΔ, in III TheilenΔ.

Herr Gottfried Weber in Mannheim, der musikalischen Welt rühmlichst bekannt durch manchen gediegenen Aufsatz in der musikalischen Zeitung etc.Δ*, macht hier den Freunden des vierstimmigen Gesanges ein höchst erfreuliches Geschenk, das sich in jeder Hinsicht weit über das Gewöhnliche erhebt.

Zweckmäßige Wahl der Texte, meist fröhlichen oder zum Herzlichen sich eignendenΔ Inhaltes, – vortreffliche Deklamation, fließende Stimmen-Führung, und nicht alltäglicheΔ Harmonienfolge, – zeichnen sie besonders aus. Sie unterscheiden sich sehr vortheilhaft von den meistenΔ jetzt erscheinenden Musikstücken dieser GattungΔ dadurch, daß sie nicht bloß eine Melodie mit 3 begleitenden Stimmen liefern; – sondern daß sie als wahrhaft vierstimmig, durch vier selbstständig einherschreitende Stimmen sich bewähren. Die 3 Hefte enthalten jedes 4 GesängeΔ*. Ref. bedauert, daß der Raum ihm nicht erlaubt, die einzelnen Schönheiten derselben näher zu beleuchten, er muß sich bloß damit begnügen, im 1sten Hefte vorzüglich auf den Polimeter: „Thränen gabst du o Gott“ welcher von hinreißender ergreifender Wirkung istΔ*, – im 2ten Hefte auf die Geselligkeit*, voll Leben und Regsamkeit, und im 3ten auf das Minne-Glück* aufmerksam zu machen. Die nicht ganz leichte Ausführung wird die sie versuchenden aufs reichste Δ belohnen, und Ref. wünscht diese GesängeΔ in den Händen aller wahren KunstfreundeΔ zu sehen. An Herrn Alexander von Dusch lernen wir bei dieser Gelegenheit einen talentvollen, geistreichen Dichter kennen, von dem wir wünschen, daß er noch oft, Hand in Hand mit dem ausgezeichneten Komponisten, das Publikum erfreuen möge*.

M – s.

Diese Gesänge sind in Berlin in dem Musikbüreau von Gröbenschütz und Seiler zu bekommen.Δ

Apparat

Zusammenfassung

lobt die Wahl der Texte, die ausgezeichnete Stimmenführung und Harmonieabfolge; hebt einzelne Stücke hervor; erwähnt Dusch als talentierten Dichter

Generalvermerk

Zuschreibung: autographer Entwurf (s. Überlieferung); vgl. Bartlitz, S. 66; Sigle (M-s.); vgl. TB 29. August und Übersicht August 1812 und auch den Brief von Weber an Gänsbacher vom 15. Juli 1814

Entstehung

29. August 1812 (laut A und TB)

Überlieferung in 2 Textzeugen

  • 1. Textzeuge: Berlinische Nachrichten von Staats- und gelehrten Sachen, Jg. 73, Nr. 107 (5. September 1812), S. 6

    Dazugehörige Textwiedergaben

    • Keine Angaben gefunden
    • Badisches Magazin, Jg. 2, Nr. 239 (14. Oktober 1812), S. 945–946 (s. auch Rezension in der AmZ)
    • Kaiser (Schriften), S. 181f. (Nr. 46)
  • 2. Textzeuge: Entwurf: Berlin (D), Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung (D-B)
    Signatur: Mus. ms. autogr. theor. C. M. v. Weber WFN 6 (V), Bl. 37a/r

    Quellenbeschreibung

    • über dem Manuskript „Zwölf 4stimmige Gesänge, für 2 Sop:, Tenor und Baß mit begl. P.f. dem H: Abt Vogler pp als Zeichen ausgezeichneter Hochachtung gewidmet von Gottfried Weber. Augsb: Gomb: M: H: in 3 Abtheilungen“; Incipit: „Herr Gottfr: W: in Mannheim der musikalischen Welt rühmlichst bekannt“; datiert: „Berlin d: 29t August [ohne Jahr]“
    • auf Bl. 1r von DBl., Format 34,7x21 cm, WZ: Ornament mit Schloß o. Gebäude darunter SCHÖNLIND, Gegenmarke: CCGMPF (???), Kettlinien ca. 2,6 cm; mit Webers Pag. 61

Textkonstitution

  • „MusikFreunde“unsichere Lesung

Einzelstellenerläuterung

  • Gornbartschenrecte „Gombartschen“.
  • „… in der musikalischen Zeitung etc.“Vgl. u. a. 1812-V-21, 1812-V-22, 1812-V-34 und 1812-V-47.
  • „… Hefte enthalten jedes 4 Gesänge“Teil 3 enthält ein zusätzliches dreistimmiges Lied für Sopran, Tenor und Bass ohne Begleitung, s. Kommentar weiter unten.
  • „… von hinreißender ergreifender Wirkung ist“Teil 1, Nr. 4, S. 14–16: Polimeter („Thränen gabst Du, o Gott“), Text von Alexander von Dusch. Teil 1 enthält außerdem S. 2–7: Die heilige Stunde („Freunde, eine schöne Stunde“), Text von Alexander von Dusch (Nr. 1); S. 8–11: Die Nacht („Singet nicht in Trauer‑Tönen“), Text von Goethe (Nr. 2) sowie S. 12–13 Maylied („Wie herrlich leuchtet die Natur“), Text von Goethe (Nr. 3).
  • „… 2ten Hefte auf die Geselligkeit“Teil 2, Nr. 2, S. 4–9: Geselligkeit („Wenn sich Freundschaft“); ohne Dichterangabe. Im 2. Teil sind außerdem enthalten S. 2–3: An die Einsamkeit („Einsamkeit, deine heilgen Schleier“), Text von E. Stöber (Nr. 1), S. 10–14: Die Macht der Liebe („Wenn deine Göttermacht“) [Text: Friedrich von Matthisson] (Nr. 3) sowie S. 15: Schnurre („Welche Wonne“), ohne Dichterangabe (Nr. 4).
  • „… im 3ten auf das Minne-Glück“Nr. 4, S. 10–14: Minneglück („Heil!“), Text von E. C. Eccard. Teil 3 enthält ferner S. 2–3: Dankgebet („Aus unseres Herzens Grunde“), Text von Alexander von Dusch; S. 4–5: Die Zeit („Es sizt die Zeit“); Text von Stoll (Nr. 2); S. 6–9: Gnome („Sei zu frieden“), Text von J. E. Moriz (Nr. 3) sowie S. 15: Trinklied („Gott lieben macht Seelig“); vgl. Ausgabe der Badischen Landesbibliothek (nur 3. Teil ) sowie alle drei Teile in der Staatbibliothek Berlin (Sonderbestand Singakademie, Sign.: 55 Depos SA 922–924).
  • „… Komponisten, das Publikum erfreuen möge“In den Gesängen mit Begleitung des Pianoforte oder der Gitarre op. 19 (Simrock, Bonn und Köln) vertonte Gottfried Weber erneut Texte von Dusch: Nr. 2 Die kleine Marie („Ich wollt’ daß ich ein Vögelchen wär“) sowie Nr. 5 „Ruhig, mein Herz, und still“).

Lesarten

  • Textzeuge 1: Text nicht vorhanden.
    Textzeuge 2: als Zeichen ausgezeichneter Hochachtung
  • Textzeuge 1: in der Gornbartschen Musikhandlung
    Textzeuge 2: Augsb: Gomb: M. H.
  • Textzeuge 1: Theilen
    Textzeuge 2: Abtheilungen
  • Textzeuge 1: musikalischen Zeitung etc.
    Textzeuge 2: Musik Zeitung
  • Textzeuge 1: eignenden
    Textzeuge 2: neigenden
  • Textzeuge 1: alltägliche
    Textzeuge 2: gewöhnliche
  • Textzeuge 1: den meisten
    Textzeuge 2: denen meist
  • Textzeuge 1: Musikstücken dieser Gattung
    Textzeuge 2: 4 stimmigen Gesängen
  • Textzeuge 1: Gesänge
    Textzeuge 2: Lieder
  • Textzeuge 1: ist
    Textzeuge 2: Text nicht vorhanden.
  • Textzeuge 1: Text nicht vorhanden.
    Textzeuge 2: für ihre Mühen
  • Textzeuge 1: diese Gesänge
    Textzeuge 2: sie
  • Textzeuge 1: wahren Kunstfreunde
    Textzeuge 2: MusikFreunde
  • Textzeuge 1: Diese Gesänge sind in Berlin in dem Musikbüreau von Gröbenschütz und Seiler zu bekommen.
    Textzeuge 2: Text nicht vorhanden.

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