Max Maria von Weber vermutlich an Carl von Weber in Dresden
Dresden, Mittwoch, 22. Januar 1862
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Kontext
Absolute Chronologie
Vorausgehend
- 1861-12-05: an Sonnleithner
- 1862-01-07: von Dusch
Folgend
- 1862-05-13: an Rietz
- 1862-01-28: von Barnetzky
Hochgeehrtester Herr Ministerial-Rath
Besitzen Sie genaue Nachrichten darüber, wo sich Ihre Vorfahren während des vorigen Jahrhunderts aufgehalten und welche Chargen sie bekleidet haben? Stammen Sie nicht von Johann Conrad von Weber herzogl. Meiningenschen Consistorial Präsidenten ab der 1718 geadelt wurde?* Diesem Herren wurde das Wappen des 1522‡* geadelten Johann Baptist von Weber verliehen, dessen direkte Abkommenschaft 1640 ausstarb. So viel ich weiß, führen wir, Sie und ich, dasselbe Wappen* und da es mir jetzt daran liegt, die Zweige meiner Familie etwas genauer kennen zu lernen, so gestatte ich mir Sie um gütige Auskunft über obige Fragen zu bitten.
Verzeihen Sie mir die Behelligung und empfangen Sie im Voraus besten Dank von
Ihrem
ganz ergebensten
M. M. Fhr von Weber
Apparat
Zusammenfassung
erkundigt sich, ob er nicht von dem Johann Conrad von Weber aus Meiningen abstamme, der 1718 geadelt wurde und das Wappen des 1522 geadelten Johann Baptist Weber übernommen habe
Incipit
„Besitzen Sie genaue Nachrichten darüber, wo sich Ihre Vorfahren“
Generalvermerk
Sollte es sich beim Adressaten tatsächlich um den sächsischen Ministerialrat Carl von Weber handeln, so wäre die Annahme Max Maria von Webers falsch, dass beide Familien dasselbe Wappen führten. Carl von Webers Vater Carl Gottlieb Weber stammte zwar aus einer thüringischen Familie, war aber erst 1829 geadelt worden und stand in keinerlei verwandtschaftlicher Beziehung zu Johann Conrad von Weber (und ebenso wenig zu den Vorfahren Max Maria von Webers). Ernst Heinrich Kneschke (Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon, Bd. 9, Leipzig 1870, S. 493) beschreibt das Wappen der 1829 geadelten Webers wie folgt: „in Roth, ein aus dem Schildesfusse emporspriessender Blumenstengel, belegt mit einem goldenen schräg linken Balken“.
Verantwortlichkeiten
- Übertragung
- Ziegler, Frank
Überlieferung
Themenkommentare
Textkonstitution
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„1522“sic!
Einzelstellenerläuterung
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„… ab der 1718 geadelt wurde?“Carl Maria von Weber hatte laut Tagebuch am 14. September 1822 aus Weimar das „AdelsDiplom des Conrad Weber“ (offenbar in Abschrift) zugeschickt bekommen. Max Maria von Weber lag entweder dieses Diplom selbst oder aber lediglich die Tagebuch-Notiz vor, als er im Rahmen der Abfassung des „Lebensbildes“ seines Vaters (Bd. 1 und 2 erschienen 1864) Nachforschungen zur Familiengeschichte betrieb.
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„… wurde das Wappen des 1522“Johann Baptist Weber (III.) erhielt 1622 den Rang eines Freiherren, allerdings war sein Großvater Johann Baptist Weber (I.) bereits 1568 in den Ritterstand erhoben worden.
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„… Sie und ich, dasselbe Wappen“Franz Anton von Weber und seine Nachkommen führten das Wappen des 1643 gestorbenen Freiherrn von Weber unrechtmäßig. Die freiherrliche Familie Weber in Niederösterreich erlosch 1643 im Mannesstamm. Das Wappen wurde daraufhin 1718 dem neu geadelten Johann Conrad von Weber übertragen.