Friedrich August Schulze an August Apel
Dresden, Montag, 2. Dezember 1805
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Absolute Chronologie
Vorausgehend
- 1805-11-13: an Apel
Folgend
- 1806-03-16: an Apel
- 1815-05-28: von Apel
Korrespondenzstelle
Vorausgehend
- 1805-11-13: an Apel
Folgend
- 1806-03-16: an Apel
- 1815-05-28: von Apel
[…] Der Brief den ich Ihnen jezt schreibe soll Sie blos von meinem Abgeben der Abendzeitung für künftiges Jahr unterrichten. Die Zeitung selbst wird indessen fortgehen, auch habe ich sowohl versprochen eine bestimmte Erklärung | meines Abgehens nicht vor Ende des Jahres drucken zu lassen, als künftig Mitarbeiter an dem Blatte zu bleiben. Ich glaube übrigens daß der neue Redakteur*, ein wirklich recht geschickter Mann, die Sache sehr gut fortführen wird. Und daß die Leser mehr gewinnen als einbüßen sollen. In den nächsten Blättern wird ein Divertissement in Knittelversen den Leuten von meiner Aufgabe der Zeitung vor der Hand erst blos einen Floh in’s Ohr sezen. Sie glauben nicht wie sehr ich über die Sache froh bin, denn Sie können sich die Unannehmlichkeiten nicht denken, welche die | Herausgabe dieses Blattes für mich hatte. Die Censur das Ortes, den Mangel an guten Beiträgen, kurz alles mußte mir die Sache schon in den ersten Monaten verleiden. Ich hoffe mündlich mehr hierüber mit Ihnen zu sprechen.
[…]Apparat
Zusammenfassung
Unterrichtet ihn von der Aufgabe seines Redakteurpostens bei der Abendzeitung, Mitarbeiter wolle er bleiben, er wird die Notiz darüber aber nicht vor Ende des Jahres drucken lassen. Er hofft, dass der neue Redakteur, ein sehr geschickter Mann, die Sache gut fortführen werde. Er ist froh über seinen Entschluss, denn die Arbeit war mit vielen Unannehmlichkeiten verbunden, u. a. die Censur, der Mangel an guten Beiträgen, all das hat ihm die Arbeit bald verleidet. Er hat ein kleines Lustspiel geschrieben, das aber auf hiesiger Bühne nicht gegeben werden kann, weil der Name Gall darin einigemale vorkommt. „Es ist nichts darin gegen Galls Lehre, sondern der Liebhaber der Tochter vom Hause giebt sich blos in einer bedrängten Lage dem Vater für den Dr Gall aus. Das ganze ist eine Kleinigkeit aber vielleicht nicht ganz ohne Humor.“
Incipit
„Endlich, mein Theuerster, komme ich dazu, Ihnen den Brief zu schreiben“
Verantwortlichkeiten
- Übertragung
- Eveline Bartlitz
Überlieferung
-
Textzeuge: Ermlitz (D), Apelsche Kulturstiftung
Quellenbeschreibung
- 1 DBl. (4 b. S.)
Provenienz
- bis zur Rückübereignung 2003 in der Universitäts- und Landesbibliothek Halle, Ms 600 (654)
- Ermlitz, Apelscher Familienbesitz (1945/46 im Rahmen der Bodenreform enteignet)
Dazugehörige Textwiedergaben
-
Auszug in: Weberiana, Heft 22 (2012), S. 54