Friedrich August Schulze an Augst Apel
Dresden, Sonntag, 24. Dezember 1809

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Hier, mein werthester Freund, die bewuste Vorrede, welche von der Beschaffenheit ist, daß sie Ihrer Nachrede die beste Gelegenheit giebt, alles mögliche noch von dem Gespensterbuche u für dasselbe zu sagen. Ich dächte übrigens, daß Sie in der Nachrede unter andern auch ein Paar recht tüchtige Gespenstergeschichten für die Zukunft versprächen, da Sie ja selbst eine in petto haben u ich ebenfalls mit dergleichen schwanger gehe*.

Aber könnte ich wohl Ihre Nachrede zugleich mit der Vorrede* bald bekommen? | Es wird nun allerdings Zeit, und dieser Gedanke ist es auch der mich dazu bringt lieber in Zeiten eine schlechte Vorrede zu liefern als durch Verzögrung das Erscheinen des Buches zu verhindern.

Sind denn die Cicaden noch immer nicht erschienen?

Gestern war viel Leben bei der Rückkehr des Königs, der um halb neun Uhr eintraf. Wenn aber die reichen Leipziger die ganze Stadt prächtig illuminieren können, so sind wir nur im Stande ein Paar Straßen /: durch die der König kam :/ sehr noth|dürftig zu erleuchten. Uebrigens nahm sich die Brücke in deren Pfeilern man hochaufgestellte, starke Kienfeuer, nach italienischer Weise angemacht hatte, recht gut aus.

Wie geht es Ihnen übrigens u der Frau Doktor, der Sie mich doch ja empfehlen mögen.

Ich meines Orts, führe ein musterhaftes Leben u leide doch fortdauernd an Schnupfen u dergleichen. Was soll das heißen?

Apropos Herr Werner oder gar Oehlenschläger hat ein Trauerspiel Correggio geschrieben. Ist das ein guter Gedanke oder ein dummer?

Der Ihrige von
Herzen
Schulz.

Apparat

Zusammenfassung

schickt ihm seine Vorrede zum Gespensterbuch und bittet um rasche Rücksendung zusammen mit Apels Nachrede; berichtet von der Rückkehr des Königs, der nicht so prächtig empfangen wurde wie in Leipzig

Incipit

Hier, mein werthester Freund, die bewuste Vorrede

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Eveline Bartlitz

Überlieferung

  • Textzeuge: Ermlitz (D), Apelsche Kulturstiftung

    Quellenbeschreibung

    • 1 DBl. (3 b. S.)

    Provenienz

    • bis zur Rückübereignung 2003 in der Universitäts- und Landesbibliothek Halle, Ms 600 (676)
    • Ermlitz, Apelscher Familienbesitz (1945/46 im Rahmen der Bodenreform enteignet)

Textkonstitution

Einzelstellenerläuterung

  • „… ebenfalls mit dergleichen schwanger gehe“In Apels Nachrede zum Bd. 1 des Gespensterbuches wird das „zweite Bändchen, welches in der nächsten Messe erscheint,“ mit „mehr eigentliche[n] Gespenstersagen und Erscheinungsgeschichten“ angekündigt (S. 287).
  • „… Nachrede zugleich mit der Vorrede“Autor der Vorrede war F. Laun.

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