Theodor Herrmann (für den Verlag C. F. Peters) an Friedrich Wilhelm Jähns in Berlin
Leipzig, Donnerstag, 17. Juni 1869

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Sehr geehrter Herr.

In Abwesenheit des Herrn A. Whistling welcher sich zur Stärkung seines etwas geschwächten Gesundheitszustandes im Bade befindet, erlaubt sich der ergebenst unterzeichnete, Ihr geehrtes Schreiben vom 13/6 mit gleicher Zuverlässigkeit wie Sie es von Herrn W gewöhnt sind, zu beantworten.

Trotz eigner Erfahrung, habe ich [mich] mit einem befreundeten Herrn vom Orchester (Herrn Friedrich Hermann Viola I) in Verbindung gesetzt & bin nun im Stande Ihnen folgende ganz getreue Auskunft zu ertheilen.

Die Arie des Hüon „Juble im Glück“ welche, wie Sie ja ganz richtig bemerken, ein unglückliches Stück der Oper ist, wurde in Leipzig nie gemacht.

Im 2ten Ackte wird nichts weggelassen, bis auf einen kleinen Strich im Schlußchor welcher jedoch wie allgemein versichert wird, auch nur zum Vortheil des Ganzen ist. Die Wandeldecoration wird am Schluß des Acktes eingelegt & hierzu das Meermädchenlied, allerdings einigemal wiederholt, es ist jedoch diese Wandeldecoration so prachtvoll & diese Melodie gerade hierzu wie geschaffen, daß selbige meiner unmaßgeblichen Meinung nach, nie ermattend wirken wird.

Endlich wird noch der grosse Marsch im Finale des 3ten Acktes weggelassen, dies geschieht jedoch auch schon seit Rietz Direction.

Von weitern Auslassungen wüßte ich nichts zu berichten, erkläre mich jedoch zu jeder ferneren Auskunft im Interesse der Sache mit Vergnügen bereit.

Herr Dr. Abraham läßt sich Ihnen freundlichst empfehlen, desgleichen zeichnet

Hochachtungsvoll & ergebenst
Theodor Herrmann
in Firma
C. F. Peters

Apparat

Zusammenfassung

teilt mit, dass er nach Rücksprache mit einem Orchestermusiker erfahren hat, dass die Arie des Hüon Juble im Glück in Leipzig nie gemacht wurde, im 2. Akt wird bis auf einen kleinen Strich im Schlußchor nichts weggelassen, die Wandeldecoration wird am Schluße des Aktes eingelegt und dazu das Meermädchenlied mehreremale wiederholt. Schließlich wird der große Marsch im Finale des 3. Aktes weggelassen, was schon seit Rietz' Zeiten geschieht

Incipit

In Abwesenheit des Herrn A. Whistling

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Eveline Bartlitz; Joachim Veit

Überlieferung

  • Textzeuge: Berlin (D), Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung (D-B)
    Signatur: Weberiana Cl. X, Nr. 500

    Quellenbeschreibung

    • 1 DBl. (2 b. S. o. Adr.)

    Dazugehörige Textwiedergaben

    • Weberiana 10 (2000), S. 41f.

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