Georg August von Griesinger an Carl August Böttiger in Dresden
Wien, Samstag, 6. Juli 1822

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Sr. Wohlgeboren

Herrn Hofrath Böttiger

Dresden

Mein verehrter Freund,

Man hat mich bei Gerold versichert, daß Ihr erster Brief an Kunicke richtig überliefert worden ist; auch den lezten wir er sicher erhalten, und der an Volke ist schon abgegeben.

Das Wort von Schottky über Laxenburg* kenne ich nur aus einer Ankündigung. – H. und Frau v. Piquot sollen nach Dresden gereist seyn, oder bald dahin reisen. Möchten sie dort eine Erleichterung ihres gerechten Kummers finden!*

Der drükenden Hize ungeachtet hat die italienische Oper immer großen Zulauf; die wohl schon 20mahl gegebene Oper Zelmira hatte noch gestern* ein sehr volles Hauß und den vollsten Beifall. Mit dem 20sten d. ist der Schluß*. Der Heros David kommt im Februar wieder. Mad. Rossini will noch in London singen, und alsdann auf ihren Gütern bei Bologna leben. – Das Theater in der Josephstadt, ein Rival vom Leopoldstädter, wird jetzt ganz neu gebaut, und soll am 4. Oct. zu des Kaisers Namenstag eingeweiht werden. Die Comiker Raimund und Schuster geben jezt Gastrollen in Baden.

Sonst weiß ich Ihnen nichts zu erzählen. Nemen Sie mit diesem Wenigen vorlieb.Ihr
Gr.

Editorial

Summary

u.a. über die letzten Vorstellungen der ital. Truppe u. das Theater in der Josephstadt

Responsibilities

Übertragung
Eveline Bartlitz; Joachim Veit

Tradition

  • Text Source: Dresden (D), Sächsische Staats- und Universitätsbibliothek (D-Dl)
    Shelf mark: Mscr. Dresd. h 37:4, Bd. 64, Nr. 130

    Physical Description

    • 1 Bl. (2 b. S. einschl. Adr.)

    Provenance

    • 1926 Dresden SLB

    Commentary

    • “… Wort von Schottky über Laxenburg”Julius Maximilian Schottky, Das Kaiserlich Königliche Lustschloss Laxenburg. Mit allergnädigster Bewilligung Seiner Majestät des Kaisers beschrieben; Manuskript in A-Wn, Cod. Ser. n. 13082.
    • “… Erleichterung ihres gerechten Kummers finden!”Vgl. Griesingers Brief vom 29. Juni 1822.
    • “… Oper Zelmira hatte noch gestern”Zelmira erlebte am 5. Juli 1822 ihre 19. Aufführung in Wien.
    • “… 20sten d. ist der Schluß”G. Rossini verließ Wien am 22. Juli; die italienische Gesellschaft beendete die stagione am 24. Juli mit Corradino; vgl. Weber-Studien 8, S. 464.

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