Hinrich Lichtenstein an Carl Graf von Brühl in Berlin
Berlin, Dienstag, 27. Februar 1827
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sehe ich mich leider genöthigt, hierdurch zu erklären, daß eine Verfügung über die Partitur des Oberon nicht mehr in meiner Hand ist. Ich finde Ihre geneigte Zuschrift, als ich eben aus der Conferenz mit der Direction des Königsstädtischen Theaters komme, in welcher der Handel auf das Förmlichste abgeschlossen ist. Ob dieses Theater überhaupt die Oper geben darf, oder nicht, hat von unserer Seite nicht in Betracht kommen können, und würde es sich wahrscheinlich von selbst verstehen, daß der Handel ungültig wäre, sobald erwiesen würde, daß der Oberon zu den dort verbotenen Gattungen gehöre.
Was mich am mehrsten schmerzt, ist, daß ich es nicht habe durchsetzen können, das Recht eines Verkaufes an die Königliche Bühne uns vorzubehalten. Die Direction erklärte sich auf das Bestimmteste dagegen. Wir liefen Gefahr, zwischen beiden Bühnen ohne Käufer mit dem Werke sitzen zu bleiben, mindestens die sehr annehmlichen Vortheile ganz einzubüßen, die man uns zu gestanden hatte, wenn wir darauf bestehen wollten. – Ich brauche Ihnen nicht zu versichern, wie viel ich darum geben möchte, mit diesem verdrießlichen und so sehr epineusen Geschäft nie etwas zu thun gehabt zu haben.
In wahrhaftester Verehrung
Ew: Hochgebornganz unterthäniger
H: LichtensteinBerlin
den 27sten Februar 1827.
Editorial
Summary
Verkauf des Oberon an das Königsstädtische Theater ist bereits erfolgt; äußert seine Enttäuschung, dass er das Werk nicht den Königlichen Schauspielen vorbehalten konnte
Incipit
“Ew: Hochgeborn sehe ich mich leider genöthigt, hierdurch zu erklären, daß eine Verfügung über die Partitur des Oberon nicht mehr in meiner Hand ist.”