Caroline von Weber an Adolph Martin Schlesinger in Berlin
Dresden, Dienstag, 11. April 1826
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- 1826-05-04: von Schlesinger
Sr: Wohlgeboren
Herrn Martin Schlesinger
Musikhändler
zu
Nebst einen Paket
von Wachstuch,
Musik enthaltend.
Sigℓ:
Schon längst hätte ich Ihren Wunsch erfüllt und Ihnen die Partitur des Oberon geschikt wenn der Kopist dem sie Weber allein anvertraut hat, nicht erkrankt wäre. Weber schreibt mir daß er in dem Chor im 3ten Act (a dur) etwas geändert habe*, auch glaub ich, wird er noch eine Arie für Braham componieren*. Einen aparten Text habe ich nicht. Weber hat das Deutsche Buch mit genomen, hoffendlich wird der in der Partitur richtig sein. Wegen dem Privilegium habe ich mit Herrn Dr Engelhard gesprochen, der versichert: das nur in dieser Form hier ein Privilegium ertheilt werde, und nur aus Rüksicht für Weber. Sie, als Preußischer Bürger werden es nie erhalten haben. Wegen den Arangements bedarf es aber nur einer Rüksprache mit Weber, und eine Vollmacht von ihm. Auch nach Darmstadt habe ich nach Webers Auftrag um das Privilegium geschrieben. Das die Oper in London verschoben ist werden Sie wohl wißen? Weber befindet sich ziemlich wohl. Daß Sie so gütig sein werden die Partitur nur sichern Händen anzuvertraun, brauche ich wohl nicht zu erinnern.
Solten Sie sehr schnell über den Erfolg der Oper etwas hören, so bitte ich es mitzutheilenIhre
ergebene Lina v Weber den 11 Aprill
Apparat
Zusammenfassung
entschuldigt sich, dass sie die restliche Abschrift der Oberon-Partitur noch nicht schicken konnte, weil der Kopist erkrankt sei, berichtet, dass Weber im Chor des III. Aktes noch etwas geändert habe und noch eine Arie für Braham komponieren müsse; ein weiteres deutsches Textbuch besitze sie nicht, Weber hat eins mitgenommen; wegen eines Privilegiums spricht sie ihm (nach Rücksprache mit Dr. Engelhardt) als preußischer Bürger die Aussicht auf persönliche Ausstellung ab; wegen der Oberon-Arrangements bedarf es für ihn einer Genehmigung und Vollmacht von Weber; vermutet, dass er schon wisse, dass die Uraufführung des Oberon verschoben sei, bittet ihr Erfolgsmeldungen mitzuteilen, sollte er sie sehr schnell erhalten
Incipit
„Schon längst hätte ich Ihren Wunsch erfüllt“
Verantwortlichkeiten
- Übertragung
- Eveline Bartlitz; Joachim Veit
Überlieferung
-
Textzeuge: Stockholm (S), Stiftelsen Musikkulturens främjande (S-Smf), Nydahl Collection
Signatur: Nr. 6268Quellenbeschreibung
- 1 Bl. (2 b. S. einschl. Adr.)
- Posttempel: DRESDEN | 11 April 26
- am rechten Rand der Adressenseite Verlagsvermerk: „Dresden d 11 April 1826. | L. v. Weber“
Provenienz
- Poseck, Waldemar: Kat. 15 (o.J.), Nr. 144, 3.4
- Henrici, AK 80, Nr. 656