Georg August von Griesinger an Carl August Böttiger in Dresden
Wien, Mittwoch, 19. November 1823

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Mein verehrter Freund,

H. Spek* hat mir Ihre Abhandlung gebracht, die ich wie eine andere über altgriechische Vasen mit großem Intereße und Belehrung gelesen, und an Steinbüchel und Hammer abgeliefert habe. […]

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H. Schikh hat Ihren Aufsatz unverzüglich erhalten. [Folgendes unter Uns. Ich habe nicht leicht eine größere Verschiedenheit im esoterischen und exoterischen Urtheil über eine Oper gefunden als bei der Euryanthe. Jenes ist und bleibt einmal hier nicht günstig, und dieses klingt so pompos als möglich. Da verlasse man sich auf Journalschreiber! Weber hat hier viele Freunde, aber unter 4 Augen müssen sie es doch gestehen, daß er es in seinem lezten Werk nicht getroffen habe. Im Norden, wo der Zauber der italienischen Sirenen nur in sehr mangelhaften Copien bekannt ist, hat man einen andern Maasstab. Dort ist man auch über die Opern von Spohr (in Cassel) entzükt, die hier Niemand erträgt, und die man in Italien ganz ungenießbar finden würde. St ! ]

H. Weber, der Erzieher der Kauseschen Neffen, hat mir so eben Ihren Brief nebst Abhandlung überbracht, für die ich Ihnen verbindlichst danke. Er lobte mir sehr Ihre gefällige Aufnahme und die der Literatur so günstige Liberalität unserer Regierung.

Hat Spohn sein Entzifferungswerk herausgegeben?

Bon Münch trug mir schon einigemahl viele freundschaftliche Grüße an Sie auf. Er steht sehr in Credit, und leitet die | Sachen mit eben so viel Kraft als Umsicht.

Ich kann Ihnen nicht genug wiederholen, wie glüklich ich durch meine Frau bin.

Leben Sie wohl.
Ihr
Gr.

Apparat

Zusammenfassung

betont den Unterschied der „esoterischen“ u. „exoterischen“ Beurteilung der Euryanthe; über Nord/Südgefälle in der Ästhetik

Incipit

H. Spek hat mir Ihre Abhandlung gebracht

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Eveline Bartlitz; Joachim Veit

Überlieferung in 2 Textzeugen

  • 1. Textzeuge: Dresden (D), Sächsische Staats- und Universitätsbibliothek (D-Dl)
    Signatur: Mscr. Dresd. h 37:4, Bd. 64, Nr. 202

    Quellenbeschreibung

    • 1 DBl. (3 b. S.)
    • vom 2. Blatt unterhalb der Unterschrift abgeschnitten

    Provenienz

    • 1926 Dresden SLB
  • 2. Textzeuge: Ludwig Schmidt, Zeitgenössische Nachrichten über Carl Maria v. Weber, in: Die Musik. Monatsschrift, hg. von Bernhard Schuster, Jg. 18, 2. Halbjahrsband, Heft 9 (Juni 1926), S. 657 [Ausschnitt].

    Einzelstellenerläuterung

    • „… H. Spek“Laut Wiener Zeitung (Nr. 258 vom 8. November 1823, S. 1044) war am 6. November „Hr. v. Speck, Gutsbesitzer, von Lu[e]tzschena in Sachsen“ in Wien eingetroffen und im Haus Nr. 684 abgestiegen.
    • Kauseschenrecte „Krauseschen“.

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