Georg August von Griesinger an Carl August Böttiger in Dresden
Wien, Mittwoch, 5. März 1823
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Viele Grüße von Hn. Marq. Piatti; Sie möchten es nicht übel nehmen, wenn er nicht selbst schreibt, allein Berufspflichten und mancherlei FamilienVerbindungen hindern ihn daran. […]
|Das Benefiz der Minna Schröder ist bis zur Ankunft der italienischen Sänger, die fast alle schon hier sind, verschoben worden*. Es wird schlecht ausfallen. Mit einem abgehenden Mitgliede macht die Direction weniger Umstände, und daß sie wirklich abgeht, wißen Sie aus meinem lezten Briefe. Ihre Besorgniße hierüber waren nie‡ gegründet, und Sie werden jezt wißen, daß sie zu Dresden in Fidelio, im Blaubart und in der Schweizerfamilie zu debütiren wünscht, Rollen* in denen sie auch hier stets mit Beifall aufgetreten ist*.
|Ihr Brief an Schreyvogel ist besorgt; ich bin begierig, ob Unzelmann, wenn er hieher kommt Glük macht. Ein guter Comiker kann sich hier die beste Aufnahme versprechen, denn zum Scherz und Lachen ist der Wiener immer geneigt.
Laßen Sie doch, bis Sie vollkommen gestärkt sind, die Feder ruhen; die wiederholten Rükfälle warnen Sie vor aller und jeder Anstrengung.
Bon Münch ist jezt förmlich nach Frankfurt ernannt, und geht nach Ostern dahin mit der Excellenz-Würde ab.
Mit innigster Hochachtung und ErgebenheitIhr v. Griesinger
Apparat
Zusammenfassung
u.a. über Wilhelmine Schröder
Verantwortlichkeiten
- Übertragung
- Eveline Bartlitz; Joachim Veit
Überlieferung
Textkonstitution
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„nie“unsichere Lesung
Einzelstellenerläuterung
-
„… Schweizerfamilie zu debütiren wünscht, Rollen“Leonore, Marie, Emmeline.
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„… stets mit Beifall aufgetreten ist“Tatsächlich debütierte sie jedoch als Leonore/Fidelio (29. April), Agathe (8. Mai) und Donna Anna (21. Juni 1823).