Maurice Schlesinger an Friedrich Wilhelm Jähns in Berlin
Baden, Dienstag, 14. Juni 1870

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Geehrter Herr.

Ich bedauere unendlich Ihren Wunsch nicht erfüllen zu können aber ich besitze kein Ex mehr meines früheren Verlags Catalogs, und glaube auch nicht daß meine Nachfolger denselben noch besitzen. Dagegen mache ich Sie aufmerksam daß ich einen eigenhändigen Brief von Weber besitze, von ihm selbst geschriebene Copie seines Briefes den er an Castil-Blaze geschrieben (französisch), kann Ihnen derselbe nützen so währe es von Vorzuge Ihnen denselben leihweise zukommen zu laßen. Ich bedaure auf Ihren Weber nicht subscribiren zu können, bin aber ein so verwöhnter Mensch daß ich solche Bücher nicht kaufe da seit langer Zeit ich dieselben von den Verfaßern und den Verlegern gratis zugeschickt erhalte; so hatten Breitkopf &H. die Aufmerksamkeit mir Beethovens sämtliche Werke (Partitur) zu übersenden, und war ich sehr erstaunt daß H. v. Webers Sohn mir nicht Webers Leben geschickt hat, ich hatte ihn auch um ein kleines Manuscript von Weber gebeten da ich keins besitze indem mein seeliger Vater so gut war alle eins nach dem anderen zu verschenken.

Mich Ihnen bestens empfehlend
Ihr Ergebener
Maurice Schlesinger

Wenn Sie H Lienau sehen so bitte ihn zu fragen ob er Mereaux* Etuden von Richault erhalten hat

Apparat

Zusammenfassung

bedauert, keine Verlagskataloge mehr zu besitzen, er könnte ihm leihweise einen Brief Webers (eine autographe Kopie) an Castil Blaze in französischer Sprache überlassen. Eine Subskription auf das WV lehnt er ab, da er normalerweise Freiexemplare vom Verlag bekommt, er beklagt, dass Max Maria von Weber ihm kein Exemplar seiner Biographie geschickt habe und auch auf seinen Wunsch nach einem Weber-Autograph nicht reagiert hat

Incipit

Ich bedaure unendlich Ihren Wunsch nicht erfüllen zu können

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Eveline Bartlitz; Joachim Veit

Überlieferung

  • Textzeuge: Berlin (D), Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung (D-B)
    Signatur: Weberiana Cl. X, Nr. 560

    Quellenbeschreibung

    • 1 Bl. (2 b. S. o. Adr.)

Textkonstitution

  • „währe es von Vorzuge“unsichere Lesung

Einzelstellenerläuterung

  • „… zu fragen ob er Mereaux“Vermutlich gemeint Jean Amédée Lefroid de Méreaux (1803–1874), Komponist, Organist u. Klavierpädagoge in Paris und Rouen.

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