Carl Maria von Weber an Adolph Martin Schlesinger in Berlin
Dresden, Montag, 8. Februar 1819

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S. Wohlgebohren

Herrn Adolph Martin Schlessinger

berühmten Musik Verleger

und Buchhändler

zu

Berlin

Geehrtester Freund!

Vor allem empfangen Sie meinen und meiner Frau freundlichsten Dank für Ihre immer gleich rege Aufmerksamkeit uns etwas angenehmes zu erzeigen. und kommen Sie hübsch bald einmal nach Dresden um aus dem niedlichen Körbchen den Zukker zu ihrem Kaffee in meinem Hause nehmen zu können*.      dem Himmel sey Dank, Mutter und Tochter sind jezt sehr wohl, nach vielen überstandenen Leiden.      Es war eine harte Zeit für mich, die mich so angegriffen und gänzlich abgespannt hat, daß ich seit 3 Wochen nicht das geringste außer der täglichen Dienst-Arbeit unternehmen konnte.      Ich bin jezt mit Vollendung des 4 Mani beschäftiget die ich Ihnen bald zu senden hoffe.

Herrn Peters habe bis jezt keine Note weiter gegeben, ja nicht einmal geschrieben, außer in Ihrer Angelegenheit* worauf ich die Antwort Ihnen hier in Abschrift beilege. [Sie] sehen daß ich das meinige gethan habe, alles zum [G]uten zu lenken, und auf jeden Fall ist doch das [R]esultat auch ziemlich angenehm, und zeigt doch [H:] Peters gutes Gemüth und den Willen wenigstens fr[iedlich] mit Ihnen zu leben.

Ich wünsche daß Ihr Freymüthiger guten Fortgang haben möge. Sie wißen daß ich immer offen zu Ihnen spreche, und kann Ihnen daher nicht bergen daß dieses Blatt in jeder Hinsicht sehr verrufen ist, namentlich durch die vielen Händel in die es sich eingelaßen. Nun, vielleicht ist der gewiß verdienstliche H: Dr: Kuhn nun ruhiger und friedlicher geworden und das Ganze hebt sich wieder unter Ihrer Sorgfalt.

Ich habe heute noch starken Posttag und muß also schließen indem ich wiederhole daß ich stets mit freundschaftlichster Achtung bin und bleibe E. Wohlgebohren
ergebener
C. MvWeber

Apparat

Zusammenfassung

dankt für ein Geschenk Schlesingers; habe seit drei Wochen außer den Dienstgeschäften nichts unternommen; sei mit der Vollendung der vierhändigen Klavierstücke beschäftigt, die er bald schicken will; habe Peters nichts Weiteres geschickt und ihm nur in Schlesingers Angelegenheit geschrieben; legt Peters’ Antwort in Abschrift bei; äußert sich über den „Freimüthigen“

Incipit

Vor allem empfangen Sie meinen und meiner Frau freundlichsten Dank

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Eveline Bartlitz; Joachim Veit

Überlieferung

  • Textzeuge: Wien (A), Österreichische Nationalbibliothek (A-Wn), Handschriften und Inkunabelsammlung
    Signatur: 7/124-2

    Quellenbeschreibung

    • 1 Bl. (2 b. S. einschl. Adr.)
    • PSt.: DRESDEN | 8. Feb. 19.
    • auf der Adressenseite in umgekehrter Schriftrichtung Verlagsvermerk: „Dresden | 1819 | v. Weber, Carl Maria | d 24/2 expe

    Dazugehörige Textwiedergaben

    • Hirschberg77, S. 31–32 (unter 18. Febr.)

Textkonstitution

  • „Sie“ergänzt von den Hg.
  • „G“ergänzt von den Hg.
  • „R“ergänzt von den Hg.
  • „H:“ergänzt von den Hg.
  • „iedlich“ergänzt von den Hg.

Einzelstellenerläuterung

  • „… meinem Hause nehmen zu können“Zusendung des Geschenks laut Tagebuch am 19. Januar 1819.
  • „… geschrieben, außer in Ihrer Angelegenheit“Weber hatte Schlesingers Bitte laut Tagebuch am 19. Januar 1819 an Amadeus Wendt weitergeleitet, möglicherweise mit der Bitte, das Anliegen vor Ort im Gespräch zu klären. Er selbst wandte sich am selben Tag mit einem Brief an Peters.

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