Carl Maria von Weber an Johann Valentin Teichmann in Berlin
Dresden, Donnerstag, 8. Februar 1821
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Kontext
Absolute Chronologie
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- 1821-01-29: an Poißl
- 1821-02-02: von Brühl
Folgend
- 1821-02-11: an Rochlitz
- 1821-02-22: von Gänsbacher
Korrespondenzstelle
Vorausgehend
- 1820-01-17: an Teichmann
Folgend
- 1822-01-10: an Teichmann
Unser hochverehrter Graf Brühl, ist so freundlich gewesen mir Hoffnung zu machen, daß ich nach dem Carneval, zum Behufe der Aufführung meiner Silvana in Dresden, zwei Berliner Tanzkünstlerinnen als Gastrollanten hieher bekommen könnte*.
Ich nehme nun Ihre anerkannte Gefälligkeit in Anspruch, lieber H: Teichmann, indem ich Sie bitte mir erstlich bekannt zu machen, ob Sie in Berlin auch mit d: 6t März ihren Carneval für geschloßen ansehen, und folglich d: 8t 10 oder 12t spätestens die Damen hier eintreffen könnten. denn da H: Gerstäkker Ende März abgeht*, und ich ohne ihn die Oper nicht geben will, so muß ich im entgegengesezten Falle, die Sache unterlaßen.
Zweitens, bitte ich [S]ie mit Dlle: Gemmel /: glaube ich tanzte die Silvana :/ und deren Spiegelbild zu sprechen, unter welchen Bedingungen* die Damen zu uns komen wollten, zu 3-4 Vorstellungen der Oper, und einigen Divertißements vielleicht außerdem. zu hoch darf natürlich die Sache auch nicht kommen.
Drittens endlich bitte ich recht dringend mich über dieß alles recht baldig in Kenntniß zu sezzen denn in 10-12 Tagen geht Marie Montalban von Winter, in Szene*, und dann habe ich wenn aus der Sache etwas werden soll, keinen Augenblik Zeit zu verliehren, besonders wegen Kostümen und Dekorationen pp
Empfehlen Sie mich Ihrem trefflichen Cheff hochachtungsvollst, und entschuldigen Sie die
Last die ich Ihnen mache mit dem Vertrauen das‡ ich in Ihre Gefälligkeit sezze.
Ihr freundlichst ergebener
C: M: vWeber
Dresden d: 8t Februar‡ 1821
Apparat
Zusammenfassung
betr. Ausleihe zweier Tänzerinnen aus Berlin für die Inszenierung der „Silvana“ in Dresden; bittet, diese Angelegenheit möglichst bald mit den Betroffen abzuklären, da er aus verschiedenen Gründen unter Zeitdruck stehe
Incipit
„Unser hochverehrter Graf Brühl, ist so freundlich“
Verantwortlichkeiten
- Übertragung
- Joachim Veit
Überlieferung
Textkonstitution
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„s“„ß“ überschrieben mit „s“
-
„Februar“„Januar“ überschrieben mit „Februar“
Einzelstellenerläuterung
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„H: Gerstäkker Ende März abgeht“Vgl. Brief von Weber an Heinrichshofen vom 15. Januar 1821.
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„welchen Bedingungen“Vgl. dazu Tagebuch 22./23. Februar 1821.
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„Marie Montalban von … , in Szene“Peter Winters Oper Marie von Montalban hatte am 22. Februar 1821 in Dresden Premiere, vgl. auch die Aufführungsbesprechung.