Carl Maria von Weber an Carl Graf von Brühl in Berlin
Dresden, Donnerstag, 24. Juni 1824
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An den H: Grafen Brühl als Antwort
auf sein Schreiben vom 16t Juny 1824.
Nicht genug kann ich Ihnen danken daß Sie durch Ihre thätige Güte die Vertagung der Aufführung meiner Euryanthe bewirkt haben‡ veranlaßt haben, indem eine Aufführung unter den obwaltenden Umständen den Erfolg der Oper nicht nur aufs Spiel sezte, sondern fast mit Gewißheit zu dem unglüklichsten machen müßte.
ich füge meinem wiederholten innigen Dank die Bitte hinzu Partitur und Stimmen dieser Oper einstweilen im Archiv zu bewahren, und mir zu erlauben auf ein Honorar so lange Verzicht zu leisten, bis sie unter Umständen zur Aufführung gelangt die mich überzeugen können daß das Werk eine ungünstige Aufnahme nur sich selbst zuzuschreiben habe*.
Daß ich in der Abendzeitung einen Artikel veranlaßt habe, der das Publikum von‡ der‡ Sache so weit als nöthig aufkla‡ unterricht[et], halte ich für Pflicht E: Hochgebohren anzuzeigen‡.
Der Himmel schenke Ihnen die vollkomene Erholung, die ich gewiß aus vollem Herzen wünsche. Anfang August hoffe auch ich gestärkt aus dem Marienbade zurükzukehren.
Genehmigen Hochdieselben die Ausdrükke der vollkomensten Verehrung und Achtung von
E: Hochgebohren
dankbarem
CMvonWeber
Dresden d: 24t Juny 1824.
Apparat
Zusammenfassung
Dank für durch Brühl bewirkte Verlegung der Euryanthe-Aufführung in Berlin; bittet, Partitur und Stimmen vorerst im Archiv zu verwahren; Weber verzichtet auf Honorar bis zur tatsächlichen Aufführung
Incipit
„Nicht genug kann ich Ihnen danken daß Sie“
Verantwortlichkeiten
- Übertragung
- Eveline Bartlitz; Joachim Veit
Überlieferung in 3 Textzeugen
-
1. Textzeuge: Entwurf: Berlin (D), Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung (D-B)
Signatur: Mus. ms. autogr. theor. C. M. v. Weber WFN 6 (XIV), Bl. 83a/r -
2. Textzeuge: Berlin (D), Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung (D-B)
Signatur: 55 Ep 1921Quellenbeschreibung
- Fragment, nur die letzten Zeilen des Br.
- 1 Bl. (1 b. S.)
Provenienz
- Schenkung Ledderose (2019)
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3. Textzeuge: Teil-Abschrift der dienstlich relevanten Passagen in einer Akte von Brühl der ehemaligen Hofoper (fraglich, ob im Geheimen Staatsarchiv oder im Opernarchiv selbst), seit 1945 verschollen
Dazugehörige Textwiedergaben
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Kopie: Ida Jähns, in: Weberiana Cl. II B, 1. a., Nr. 41, S. 43–44
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Brühl, S. 45 (Nr. 43) (unvollst.!)
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Textkonstitution
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„Graf“durchgestrichen
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„bewirkt haben“durchgestrichen
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„von“„über“ durchgestrichen und ersetzt mit „von“
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„der“„die“ überschrieben mit „der“
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„aufkla“durchgestrichen
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„… für Pflicht E: Hochgebohren anzuzeigen“Übertragung bis hier nach Entwurf; ab hier weiter nach Original (Fragment)