Autographen-Schenkung der Gebrüder Ledderose
Bereits 2018 wurde die Internationale Carl-Maria-von-Webergesellschaft durch die großzügige Schenkung eines Exemplars der Weberschen Totenmaske aus dem Besitz von Dr. Georg Ledderose aus Ebenhausen beglückt, welche vorerst noch in der Geschäftsstelle aufbewahrt wird, auf Anregung von Freiherrn Christian von Weber jedoch dem Romantik-Museum in Frankfurt/Main (voraussichtliche Eröffnung 2020) als Ausstellungsexponat angeboten werden soll.
Neben der Totenmaske hatten Herr Ledderose und sein Bruder Lothar von ihrem Vater, Herrn Dr. med. Georg Ledderhose (das „h“ im Namen ist kein Versehen, sondern der Vater schrieb sich wirklich so!) aus Köln weitere Weberiana geerbt, die sie im Februar dieses Jahres ebenso anboten und, zum Erstaunen und zur großen Freude aller Webermägde und -knechte, ohne Erwartung einer Gegenleistung der Gesellschaft schenkten.
Dabei handelt es sich um folgende 14 tadellos erhaltene und wertvolle Sammlerstücke:
- Brief von Weber an Nikolaus Simrock, 8. Juni 1818
- Brief von Weber an Carl Graf von Brühl, 18. März 1824
- Fragment eines Briefes von Weber an Brühl, 24. Juni 1824
- Fragment eines Briefes von Weber an Brühl, 27. Januar 1825
- Brief von Weber an Friedrich Rochlitz mit Umschlag, 29. Mai 1825
- Brief von Weber an Karl Theodor Winkler, undatiert
- Brief an die Kgl. Generaldirektion in Berlin, 10. Juni 1823
- Umschlag zum Brief an Gaspare Spontini, 12. April 1824
- Adresse zum Brief von Weber an seine Frau, 25. Juli 1824
- gedruckte Eintrittskarte für ein Konzert des Klarinettisten Hermstedt mit eigenhändigem Namenszug
- Schuldschein für einen Herrn Brumirsky, 1. Juni 1806
- von Weber quittierte Rechnung des Kopisten Riedel über eine Freischütz-Kopie, 23. Dezember 1820
- Brief von Caroline von Weber an Henriette Solger, 27. November 1842
- Brief von Caroline von Weber an Wolf Adolph August Freiherr von Lüttichau, 29. August, ohne Jahr
Das Vorhandensein der Objekte war der Weber-Gesamtausgabe schon lange bekannt, denn bereits vor knapp 30 Jahren hatte es Kontakt mit Herrn Ledderoses Vater gegeben, der uns Reproduktionen der einzelnen Stücke seiner über die Jahre zusammengetragenen Sammlung zur Verfügung stellte. Mit Hilfe dieser Kopien konnten wichtige Fragen zu den einzelnen Stücken geklärt werden, z. B. ließ sich das Fragment an Brühl vom 24. Juni 1824 durch den Abgleich mit Webers Briefentwurf im Familien-Nachlass erst eindeutig zuordnen und der Schuldschein für Herrn Brumirsky half bei dessen Namensentzifferung (Weber hatte ihn im Tagebuch am 13. März 1812 abweichend als Brumesky bezeichnet). Durch die Schenkung können nun bisher einzeln überlieferte Teile wieder zu einem Ganzen zusammengefügt werden: So komplettieren z. B. die Briefumschläge an Caroline von Weber und Spontini die dazugehörigen Briefe, die schon länger in der Musikabteilung der Staatsbibliothek aufbewahrt werden, bzw. im umgekehrten Fall der Brief an Brühl vom 18. März 1824 die bereits in Berlin vorhandene Adressenseite.
Die reich beschenkte Gesellschaft hat diesen Schatz inzwischen der Staatsbibliothek überwiesen, sodass die einzelnen Objekte der Sammlung beisammen bleiben und ordnungsgemäß in den Bestand der Musikabteilung eingegliedert werden konnten, jedes mit einer eigenen Signatur und auf Wunsch der ehemaligen Besitzer mit dem Zusatz „Gestiftet von Lothar und Georg Ledderose im Andenken an Dr. Georg Ledderhose“ versehen.
Den Gebrüdern Ledderose für ihre Großzügigkeit nochmals ein herzliches Dankeschön!!!
Apparat
Überlieferung
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