3. Reaktion von Carl Maria von Weber auf Kritiken zu den Aufführungen der Oper „Das Waldmädchen“
Beantwortung der Beylage zu Nr. 9 der Freyb. gem. Nachr.
Ich will heiße Kohlen, mein Hr. Stadtmusikus, auf Ihr Haupt sammlen und Sie mit dem allerletzten Worte nur auf die Stelle in Nr. 52. der Lpz. Musikal. Zeit. v. J. 1800. aufmerksam machen, wo es p. 896. heißt: IV‡ Variationen – v. C. M. v. Weber, München beym Verfasser, Preis 24 Xr. „Diese Variationen sind gar nicht übel, und zur flüchtigen Unterhaltung und zweckmäßigen Uibung der Hand recht brauchbar: Sie verdienen destomehr eine gelindere Kritik, da deren Verfasser der noch sehr junge und hoffnungsvolle Künstler ist, von dem S. 32. des ersten Jahrganges der Zeit. gesprochen wurde.“
Ein klarer Beweis, daß Recensenten irren können; denn wie kann ich ein und eben dasselbe auf einer Seite loben und gut heißen, und auf der andern Seite tadeln und herabsetzen? Denn
Debet adhuc nasis‡ ille coquus, qui nouerit omnesSic condire cibos, sapidi vt sint omnibus aeque*.
Apparat
Verfasst von
Zusammenfassung
Weber verweist, um sich gegen Siegert zu verteidigen, auf lobende Kritiken zu seinen op. 1 und 2 in der AMZ
Generalvermerk
Die drei Reaktionen (vgl. auch Weberschriften) gehören zu einer öffentlichen Zeitungs-Fehde, deren Ursache die Kritik über die Aufführung von Webers Oper Das Waldmädchen am 24. November 1800 in Freiberg war. Obwohl die Beiträge von Weber selbst unterzeichnet wurden, ist höchstwahrscheinlich sein Vater Franz Anton von Weber als Mitautor in Erwägung zu ziehen; vgl. auch die Aufführungsbesprechung sowie die Entgegnungen der Zeitgenossen
Entstehung
zwischen 26. Februar und 5. März 1801
Verantwortlichkeiten
- Übertragung
- Solveig Schreiter
Überlieferung
-
Textzeuge: Gnädigst bewilligte Freyberger gemeinnützige Nachrichten für das Chursächsische Erzgebirge, Jg. 2, Nr. 10 (5. März 1801, Beilage), S. 95